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06.04.2009 | 15:01 | Wildtierbestand 

Landesjagdverbandes Thüringen: Harter Winter sorgt für weniger Nachwuchs bei Wild

Bonn - Der lange und schneereiche Winter dürfte nach Einschätzung des Landesjagdverbandes seine Spuren im Wildbestand in Thüringen hinterlassen.

Nachwuchs bei Wild
(c) proplanta
Erfahrungsgemäß wirkten sich derartige Winter mit eingeschränktem Nahrungsangebot auf die Geburtenfreudigkeit des Schwarzwildes aus, sagte Präsident Steffen Liebig anlässlich des Landesjägertages am Samstag der Deutschen Presse-Agentur dpa.«Allerdings wird sich das ganze Ausmaß erst im nächsten Jahr richtig zeigen.» Schwarzwild ist nach dem Rehwild die in Thüringen am meisten verbreitete Wildart. In den vergangenen beiden Jahren erlegten die Jäger jeweils mehr als 20.000 Wildschweine, die auch für Schäden in der Land- und Forstwirtschaft verantwortlich gemacht werden.

Den winterbedingten Geburtenknick gleiche das Wild in den nächsten Jahren wieder aus, sagte Liebig. Für die Jäger wesentlicher als ein «eigentlich eher normaler» Winter sei die Klimaveränderung der vergangenen Jahre. «Die sorgt für eine üppigere Nahrungsgrundlage, was sich wiederum in steigenden Wildschweinbeständen niederschlägt.» Die Jäger seien gefordert, diese Bestände auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, um Wildschäden in Grenzen zu halten.

Das bekräftigte auch Agrarstaatssekretär Stefan Baldus nach Ministeriumsangaben. Schwerpunktmäßig müsse in den nächsten Jahren der Wildbestand auf den Flächen niedrig gehalten werden, die nach dem Orkan Kyrill und durch Borkenkäferbefall geschädigt sind und wieder aufgeforstet werden. Ziel sei, dort einen widerstandsfähigeren Mischwald heranwachsen zu lassen.

Nach Angaben des Landesjagdverbandes sind rund 10.300 Thüringer aktive Jäger. 8.500 Jäger gehören dem Verband an. Insgesamt rund 1,4 Millionen Hektar Fläche sind zur Jagd freigegeben. In der Jagdsaison 2007/2008 wurden unter anderem mehr als 34.000 Rehe, 5.000 Rothirsche, 1.000 Damhirsche und 1.300 Mufflons erlegt.

Bei seiner Mitgliederversammlung in Erfurt beschäftigte sich der Thüringer Landesjagdverband auch mit dem nach dem Schulmassaker von Winnenden erneut kontrovers diskutierten Waffenrecht. Die Jäger lehnen eine Verschärfung ab. Allerdings müssten die bestehenden Regeln zur sicheren Waffenlagerung auch eingehalten werden, sagte Präsident Liebig. Der Amokläufer von Winnenden hatte mit der ungesichert gelagerten Pistole seines Vaters, eines Sportschützen, 15 Menschen und sich selbst erschossen. (djv)
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