„Wenn Kohlendioxid zunächst durch kilometerlange Pipelines befördert und dann tief in die Erde gepumpt wird, müssen die Sicherheit der Bevölkerung und der Schutz der Natur an erster Stelle stehen“, forderte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Langzeitsicherheit der unterirdischen Kohlendioxid-Deponien sei der Knackpunkt der Technologie. Nur wenn gewährleistet sei, dass das in den Untergrund gepresste Treibhausgas das Trinkwasser nicht gefährdet und keinesfalls zurück an die Oberfläche gelangt, dürfe die potenzielle Klimaschutztechnologie vorsichtig erprobt werden.
Dabei warnte der
NABU die Bundesregierung davor, die Risiken von den Verursachern auf die Gesellschaft abzuwälzen. „Die Koalition ermöglicht es den Energiekonzernen, weiter Kohle zu verbrennen, das dabei entstehende Kohlendioxid unter die Erde zu pumpen, aber ohne langfristig für mögliche Risiken zu haften“, bemängelte Miller. Es dürfe nicht sein, dass die finanzielle Verantwortung für alle potenziellen Folgeschäden der CCS-Technologie schon nach maximal 30 Jahren auf die Steuerzahler übergehe.
Der NABU begrüßte, dass der
Gesetzentwurf den Einsatz von CCS auf wenige Demonstrationsprojekte beschränkt. „Möglicherweise werden wir diese Technik eines Tages brauchen, damit die beispielsweise bei der Produktion von Zement oder Stahl unvermeidbaren Treibhausgasemissionen das Klima nicht weiter aufheizen. Für einen solchen Zweck ist die behutsame Erforschung der Technologie sinnvoll“, erklärte NABU-Energieexperte Elmar Große Ruse. Die
Energieversorgung in Deutschland lasse sich dagegen auch ohne CCS klimafreundlich umbauen. Daher sollte die Technik vor allem in Industrieanlagen statt in Kohlekraftwerken erprobt werden. (nabu)