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03.09.2009 | 21:36 | Umweltbildung 

Norddeutsche Partnerschaft setzt auf Partizipation in der Bildung für nachhaltige Entwicklung

Schwerin - "So wie Bildung, insbesondere die für nachhaltige Entwicklung, einen fortlaufenden Prozess darstellt und nicht mit dem Ende der Dekade ad acta gelegt werden wird, so wird auch die norddeutsche Partnerschaft weiter miteinander arbeiten.

MUN-Konferenz
(c) proplanta
Dabei wird die gemeinsame Arbeit auf einen harten Prüfstein gestellt, um letztlich Bildungsarbeit und Bildungswege im Sinne der Nachhaltigkeit optimieren zu können." Mit diesen Worten eröffnete heute in Schwerin der Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Karl Otto Kreer die 3. Konferenz der Norddeutschen Partnerschaft zur Unterstützung der UN-Dekade Bildung für Nachhaltigkeit (NUN-Konferenz).

In seiner Rede verwies Dr. Kreer darauf, dass es bei der Bildung zu Umweltthemen noch großen Nachholbedarf gäbe. In Teilen der Gesellschaft seien wichtige Zusammenhänge zu Landwirtschaft und Ernährung oder Klima und eigenem Verhalten unbekannt. Themen wie Klimawandel, Artensterben oder Wasserverschmutzung würden oft erst in der Schule behandelt, aber auch Kindergärten hätten die Möglichkeit, sich mit ihren speziellen didaktischen Möglichkeiten dieser Thematik zu widmen.

"Es muss uns aber allen klar sein, dass Umweltbildung nicht verordnet werden kann. Die Einführung eines eigenständigen Schulfachs "Nachhaltige Entwicklung" ist keine Lösung. Es ist vielmehr wichtig, dass jeder Fachlehrer – von den Naturwissenschaften über die Sprachen bis hin zur Kunst – das Thema Bildung für Nachhaltige Entwicklung in seinen Unterricht einfließen lässt. Darüber hinaus muss es uns in dieser Dekade gelingen, diese Anstrengungen mit zahlreichen außerschulischen Angeboten zu unterstützen. Insbesondere liegt mir am Herzen, dieses auch länderübergreifend zu realisieren. Seien es die Schullandheime oder Jugendwaldheime, die Kinder und Jugendliche aus ganz Norddeutschland mit ihren herausragenden Angeboten einladen. Klimamobile oder Waldmobile, schwimmende Lernorte oder auch Angebote in "Bauwagen" sind in der Lage, von Badeort zu Badeort entlang der Küste zu ziehen und dort Kinder zu begeistern. Das Projekt Waldaktie zeigt einen weiteren und erfolgreichen Weg auf, Bildung zu vermitteln. Es gibt eine Vielzahl von Bildungsangeboten, die es wert sind, sie zu ex- bzw. importieren", sagte Staatssekretär Kreer.

Das Motto der Konferenz "Partizipation – eine Herausforderung für Bildung für Nachhaltige Entwicklung" mache deutlich, worauf es ankommt. Man müsse das Rad nicht neu erfinden, sondern könne die guten Beispiele und Erfahrungen anderer nutzen.

In seiner Rede hob der Staatssekretär die außerschulische Bildung als wichtigen eigenständigen Bildungsbereich hervor. Außerschulische Lernorte und Bildungsangebote der Bildung für Nachhaltige Entwicklung böten Möglichkeiten zur Entwicklung von Handlungs- und Gestaltungskompetenz für eine aktive Teilhabe an einer gesellschaftlichen Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit. Ihre Bedeutung werde im Kontext der demografischen Entwicklung steigen.

Weiterhin sprach sich Dr. Kreer für ein gemeinsames Zertifizierungssystem von Bildungsangeboten und Einrichtungen zur Vermittlung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung aus. Dabei könne man auf die in Schleswig-Holstein gemachten Erfahrungen zurückgreifen.

"Gemeinsam mit dem Bildungsministerium werden wir, aufbauend auf den Ergebnissen dieser Konferenz, das Gespräch mit schulischen und außerschulischen Bildungspartnern suchen und partizipativ eine länderspezifische Zertifizierung hier in Mecklenburg-Vorpommern einführen", teile Staatssekretär Kreer mit.

Zum Abschluss der Konferenz, an der mehr als 200 Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung, aus Schulen und Kindergärten, Vereinen und Verbänden teilnahmen, übergibt Staatssekretär Kreer symbolisch den Staffelstab an das Land Niedersachsen, wo im Jahr 2011 die 4. NUN-Konferenz stattfinden wird. (PD)
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