Mittlerweile hat die Katastrophe den britischen Konzern 1,6 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) gekostet. Zudem will die US-Regierung von Präsident Barack
Obama Presseberichten zufolge, dass
BP einen Treuhandfonds aufsetzt, aus dem dann Schadenersatzforderungen beglichen werden können. Der Fonds soll demnach nicht von BP sondern von einer unabhängigen Stelle verwaltet werden, schrieb die Zeitung «Financial Times» am Montag.
Seit der Explosion der Bohrinsel sind beim Konzern mehr als 51.000 Schadenersatzforderungen eingegangenRund 25.500 seien bereits beglichen worden, teilte BP am Montag mit. Das summiere sich auf 62 Millionen Dollar. Am Montag wollte der BP-Vorstand nach dem massiven politischen Druck über eine Aussetzung der Dividende beraten. Es ist wahrscheinlich, dass der Konzern die vierteljährliche Zahlung für die Aktionäre aussetzt. Diese würde für das zweite Quartal rund 1,7 Milliarden Pfund (2 Mrd Euro) betragen. Eine Option ist, dass das Geld in den Treuhandfonds einfließt. Ein Sprecher betonte, dass am Montag vermutlich noch keine Entscheidung zur Dividende verkündet wird.
Zahlreiche Pensionsfonds haben in BP-Aktien investiert
US-Präsident Barack Obama wird am Mittwoch mit dem BP-Aufsichtsratsvorsitzende Carl-Henric Svanberg und vermutlich auch mit BP-Chef Tony Hayward zusammentreffen. Die BP-Aktie verlor am Montag zeitweise rund sechs Prozent. Obama hat dem Ölkonzern eine Frist für einen Plan zur Eindämmung des verheerenden Ölflusses gesetzt. Die Aktie hat seit Beginn der Ölkatastrophe vor zwei Monaten fast die Hälfte an Wert verloren. Seit dem Untergang der Plattform «Deepwater Horizon» strömt Öl aus dem Leck in 1.500 Metern Tiefe.
Alle Versuche, das schmierige Öl zu stoppen, schlugen bisher fehl
Der installierte Behälter an dem Leck habe bisher 127.000 Barrel Öl (rund 20 Millionen Liter) aufgefangen hat, teilte BP mit. Vor allem Bewohner der US-Küste sind von der
Ölpest, die ein ganzes Ökosystem zerstört, betroffen.
Erstmals gingen große Energiekonzerne auf Distanz zu BPDie Marktführer Exxon, Shell, Chevron und ConocoPhillips werfen dem Unternehmen vor, die Ölkatastrophe im
Golf von Mexiko sei «vermeidbar» gewesen, schrieb die «Financial Times». Entsprechend wollten sich Vorstände der BP-Konkurrenten diesen Dienstag in einer Anhörung im US-Parlament äußern. Der Zeitung zufolge wollen sie argumentieren, dass bei Befolgung «bester Branchenstandards» solche Unfälle nicht passieren könnten. Die Konzerne wollen demnach bezwecken, dass die USA und andere Länder die Vorschriften für künftige Tiefsee-Bohrungen nicht verschärfen. (dpa)