In einer am Mittwoch im Landtag einstimmig angenommenen Entschließung wurde eine Reihe von entsprechenden Maßnahmen gefordert. Sie sollen dafür sorgen, dass auch in Zukunft Honig- und Wildbienen Pflanzen bestäuben und damit auch die Nahrungsproduktion sichern sollen. «Die Honigbiene ist neben Rind und Schwein eines der drei wichtigsten Nutztiere», heißt es in der Entschließung.
Unter anderem müssten gemeinsam von Politik, Landwirten und Imkern Maßnahmen ergriffen werden, um das Überleben der Bienen zu sichern. Blühende
Wiesen, ungemähte Randstreifen, ein besseres Nahrungsangebot, mehr ökologisch bewirtschaftete Flächen und die Reduzierung des Pflanzenschutzmittels
Glyphosat auf ein «absolutes Minimum» sowie ein «kritischer Umgang» mit Pestiziden wurden empfohlen.
Umweltminister Reinhold Jost (
SPD) verwies darauf, dass es 10.000
Bienenvölker und 2.000 Imker im Saarland gebe - Tendenz steigend. Das Saarland habe schon in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Entscheidungen für Blühflächen und für mehr
Biodiversität getan.
Das Problem betreffe aber nicht nur Landwirte, Imker und Politiker: Wichtig sei «die Unterstützung jedes einzelnen Bürgers». In privaten Gärten verarmten die Lebensräume für Insekten. «In sterilen Stein-Vorgärten werden keine Bienen summen oder sich Schmetterlinge niederlassen.» Mehrere Abgeordnete schlugen in der Debatte auch vor, die Rasenfläche rund um das Landtagsgebäude zu einer Bienenwiese heranwachsen zu lassen.
«Wir müssen jetzt sofort handeln und nicht erst in ein paar Jahren, denn dann könnte es schon zu spät sein», sagte die Abgeordnete Petra Fretter (CDU). Der Schutz der Bienen wäre auch gut für die Vögel, sagte der Abgeordnete Ralf Georgi (Linke): «Viele Vogelarten sind vom Aussterben bedroht. 60 Prozent der heimischen Vögel ernähren sich hauptsächlich von Insekten.»
Magnus Jung (SPD) wies darauf hin, dass das Eintreten für die Bienen oft zu Konflikten mit kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen führe.