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30.08.2007 | 14:52 | Hochwasser 2007 

Schweiz versinkt erneut im Regen - Dritte Überschwemmungswelle

Bern - Der Klimawandel scheint für viele Schweizer kein Zukunftsszenario mehr, sondern in diesem Sommer schon bittere Realität: Zum dritten Mal in wenigen Wochen wird das Land von Überschwemmungen heimgesucht.

Überschwemmung Schweiz 2007
(c) proplanta
Am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag zogen immer wieder Regengebiete über das Land. Am stärksten betroffen war die nördlich von Bern gelegene beschauliche Gemeinde Lyss, wo der namensgleiche Bach erneut zu einem reißenden Strom wurde.

Verzweifelte Menschen, die gerade erst die Aufräumarbeiten nach der letzten Flut bewältigt hatten, standen nun erneut knietief im Wasser ihrer Keller und Garagen. Die Behörden setzten neben Feuerwehr und Zivilschutz auch die Armee ein. Die Schadenshöhen sind noch nicht absehbar, dürften aber nach Einschätzung von Bürgermeister Hermann Moser deutlich höher als die umgerechnet 20 Millionen Euro vom Juli liegen.

Ein Teil der Gemeinde Lyss mit 11 000 Einwohnern war am Donnerstagmittag noch ohne Strom. Von den Unwetter betroffen war mindestens ein Viertel des Siedlungsgebiets, das Wasser drang in Tiefgaragen ein und verwandelte Straßen in Flüsse. Weinende Menschen standen erneut vor den Trümmern ihrer Habe, die das Wasser zerstört hatte.

In anderen Teilen des Kantons waren nach heftigen Regenfällen zahlreiche Bahn- und Straßenverbindungen unterbrochen. Im Berner Seeland bis in den Oberaargau fielen bis am Donnerstag 45 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter - etwa die Hälfte der normalen Augustmenge. Große Schäden richteten die Unwetter auch in den Kantonen Solothurn und Aargau an.

Nach einem Bericht des Schweizer Fernsehens sind viele Einwohner aber auch erbost über die Behörden. So gebe es seit 15 Jahren Planungen für einen Entlastungsstollen für Hochwasser, der jedoch nicht vorankomme. Dies wird nach Ansicht von Experten umso dringlicher, da die Zahl der Naturkatastrophen bedingt durch den Klimawandel auch in der Schweiz drastisch ansteigt.

Allein in diesem Jahr wurde das Land seit Anfang Juni von zahlreichen Unwettern heimgesucht, bei denen bisher drei Menschen starben. So tobten heftige Gewitter bereits im Juni über dem Gebiet um die Haupstadt Bern und um Basel, aber auch über der französischsprachigen Westschweiz. Im Juli richtete ein von orkanartigen Sturmböen begleitetes Hagelgewitter im Kanton Bern schwere Schäden an. Besonders betroffen war die Region Interlaken. Anfang August dann gab es in der Schweiz die schwersten Unwetter seit zwei Jahren. (dpa)
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