Allein heute wurde eine Einspeisung von bis zu 30.000 Megawatt
Windenergie erwartet, teilte der Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit. Das entspricht der Leistung von rund 22 Atomkraftwerken.
Auch die zunehmende Einspeisung durch Offshore-Windkraft im Meer (rund 1.000 Megawatt) mache sich nun bemerkbar. «Die hohe Einspeisung von Windenergie On- und Offshore belastet das Netz stark und führt zu Transportengpässen», teilte das Unternehmen mit. Dazu sei von Tennet und den anderen drei Übertragungsnetzbetreibern eine Netzreserve von rund 4.200 Megawatt aus Deutschland und Österreich sowie aus Italien und der Schweiz aktiviert worden - damit soll das Netz vor allem im Süden so ausgeglichen werden, damit die Versorgung gesichert bleibt.
Zusätzlich zur Netzreserve wurden laut Tennet noch bis zu 5.000 Megawatt konventionelle Kraftwerksleistung angefordert. Der Betreiber wertete die Lage als weiteren Beweis für die Notwendigkeit großer Nord-Süd-Stromtrassen, um Windenergie aus dem Norden verstärkt hierhin zu leiten. Die Netzeingriffskosten und Ausgaben für das Anfordern von Reserveenergie werden auf die
Strompreise umgelegt. Nur bei Tennet fallen hierfür rund 250 Millionen Euro im Jahr an. Auch für Dienstag sei mit dem Abrufen einer Netzreserve von rund 2.000 Megawatt zu rechnen. «Die Lage des Höchstspannungsnetzes bleibt angespannt», sagte Tennet-Geschäftsführer Urban Keussen. (dpa)