Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.07.2010 | 17:00 | Gluthitze im Juli 

Trotz Superhitze: Juli verpasst Rekord

Offenbach - Trotz tagelanger Hitze mit über 35 Grad im Schatten - zum Rekord reicht es für den Juli 2010 nicht.

Trotz Superhitze: Juli verpasst Rekord

Die Abkühlung auf normales mitteleuropäisches Temperaturniveau in der vergangenen Woche hat verhindert, dass der Juli als wärmster Monat in die deutsche Wettergeschichte eingeht. Sechs Tage vor Monatsende lag die mittlere Temperatur noch um etwa drei Grad über dem Normalwert. «Das reicht für einen Platz unter den ersten fünf», sagte Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montag.

Bisher heißester Monat in der DWD-Statistik war der Juli 2006. Dennoch purzelten in diesem Jahr Hitzerekorde an einigen Stationen, vor allem im Norden und Osten. Dort schien auch die Sonne am längsten - bisher über 300 Stunden. Am 11. Juli war es in Genthin (Sachsen-Anhalt) 38 Grad heiß, der bisherige Rekord lag dort bei 37,9 Grad, gemessen am 16. Juli 2007. Und auch am Berliner Alexanderplatz wurde am 11. Juli ein Spitzenwert erreicht: Mit 37,8 Grad wurde der bisherige Rekord vom 16. Juli 2007 knapp übertroffen. Damals war es dort 37,7 Grad heiß.

Der absolute Hitze-Rekord für Deutschland wurde aber nicht angekratzt: Er liegt bei 40,2 Grad und wurde mehrmals gemessen - am 27. Juli 1983 in Gärmersdorf (Bayern), am 9. August 2003 in Karlsruhe und am 13. August 2003 in Freiburg und Karlsruhe. Die große Hitze gab es in der ersten Monatshälfte. An vielen Stationen seien 13 «heiße Tage» mit Spitzenwerten von mindestens 30 Grad registriert worden; Sommertage mit mindestens 25 Grad habe es an bis zu 24 Tagen gegeben, sagte Lux. «Das ist schon ungewöhnlich viel.» Dazu gab es an vielen Orten «Tropennächte», in denen das Thermometer nicht unter 20 Grad fällt. Eine Statistik darüber führt der DWD allerdings nicht.

Noch zur Monatsmitte wurde ein Hitzerekord nicht ausgeschlossen: am 14. Juli lag die mittlere Temperatur in Deutschland um 5,4 Grad über dem Normalwert für Juli. Auch die Trockenheit wurde zum Problem. In manchen Regionen fiel in den ersten beiden Juli-Wochen kein Tropfen Regen, das Getreide musste mit Einbußen geerntet werden. Gewitter brachten zwar viel Wasser auf einmal, aber nur lokal begrenzt, und auf den ausgetrockneten Böden flossen die Regenmassen schnell ab oder verdunsteten in der Hitze.

Nach dem Wetterumschwung hat sich die Niederschlagsbilanz gebessert: Im Durchschnitt sind seit Monatsbeginn gut 92 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, das ist bereits ein Fünftel mehr als im Juli üblich. Die Niederschläge hätten sich aber unterschiedlich verteilt, sagte DWD-Sprecher Lux. Große Teile Bayerns bekamen über 200 Liter pro Quadratmeter ab, im Nordosten fielen mancherorts erst 25 Liter pro Quadratmeter. (dpa)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

 Erster größerer Waldbrand des Jahres in Spanien

 Auch März mit weltweitem Hitzerekord

 2023 gehört zu schlimmsten Waldbrandjahren in der EU

 Sommerwochenende mit Wärmerekord mitten im April

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger