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09.05.2020 | 06:11 | Artenschutz 

Ungenügender Schutz des Feldhamsters - Beschwerde bei EU

München - Weil der vom Aussterben bedrohte Feldhamster aus Sicht des Bunds Naturschutz (BN) in Bayern nicht genügend geschützt wird, hat der Verband Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt.

Feldhamster
Feldhamster zu wenig geschützt - Naturschützer beschweren sich bei EU. (c) proplanta
Obwohl europäische Artenschutzbestimmungen den Feldhamster schützten, seien sowohl das Vorkommen als auch das von den Tieren besiedelte Gebiet im Freistaat in den letzten Jahrzehnten ständig kleiner geworden, argumentierte der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner am Donnerstag. «Die bisherigen Schutzmaßnahmen waren freiwillig und zu wenig wirksam.»

Der BN sieht einen Verstoß gegen europäische Schutzvorgaben im Rahmen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie von 1992, da Bayern den Feldhamster bislang nicht wirkungsvoll geschützt habe. «Daher haben wir uns jetzt an die Europäische Kommission gewandt, um endlich wirksame Maßnahmen in der Landwirtschaft und gegen den Flächenverbrauch zu erreichen, von denen nicht nur Feldhamster, sondern auch viele andere Arten der Agrarlandschaft profitieren würden», erläuterte Mergner.

«Das Thema hat eine lange Vorgeschichte», betonte daraufhin ein Sprecher des Umweltministeriums. In Bayern würden seit Jahrzehnten intensive Schutzmaßnahmen für den Feldhamster ergriffen, etwa Förderangebote für Landwirte, die dem Nager auf ihren Flächen Lebensraum bieten.

Aktuell werde ein Aktionsplan zum Schutz des Feldhamsters in Bayern entwickelt, der voraussichtlich im Sommer vorgestellt werde. Generell gelte: «Vertragsverletzungsverfahren richten sich gegen den Bund», also nicht gegen ein Bundesland.

Der Feldhamster ist europaweit eine streng geschützte Art. In Bayern hat er sein letztes Rückzugsgebiet in der Region zwischen Würzburg, Schweinfurt und Kitzingen - doch auch dort geht der Bestand laut BN trotz eines aktiven Feldhamster-Hilfsprogrammes rapide zurück.

Im gesamten bayerischen Untersuchungsgebiet hätten sich zudem die Feldhamsterbestände von 2017 bis 2019 mehr als halbiert, wie Untersuchungen im Auftrag des Landesamts für Umwelt ergeben hätten.
dpa/lby
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