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10.01.2022 | 13:01 | Hitzewelle mal sieben 
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Vergangene sieben Jahre: Heißeste bisher gemessene Jahre?

Reading - Die vergangenen sieben Jahre waren dem Klimawandeldienst der EU zufolge die sieben wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Hitzewelle
2021 war nicht das heißeste gemessene Jahr. Doch es gab etliche besorgniserregende Höchststände und zerstörerische Extremwetter-Ereignisse. Der Klimawandeldienst der EU hat einen klaren Appell. (c) proplanta
2021 gehörte wie 2015 und 2018 unter diesen heißesten Jahren zu den weniger heißen, wie aus den am Montag vorgestellten Daten des EU-Klimawandeldiensts Copernicus zum Klimajahr hervorgeht.

In Europa wurde aber der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen - knapp vor den Sommern von 2010 und 2018. Dabei stach die auf Sizilien gemessene mutmaßliche Rekordtemperatur von 48,8 Grad besonders hervor. Sie lag 0,8 Grad über dem vorherigen Europa-Rekord.

Außerdem war 2021 von Extremwetter-Ereignissen geprägt - wie den Fluten, die neben Deutschland im Sommer auch Belgien und die Niederlande schwer trafen. An der Westküste der USA und in Kanada wüteten erneut Waldbrände, die nicht nur Landstriche verwüsteten, sondern auch die Luftqualität massiv verschlechterten.

«2021 war erneut ein Jahr der Extremtemperaturen, mit dem heißesten Sommer in Europa, Hitzewellen im Mittelmeerraum, ganz zu schweigen von den ungekannt hohen Temperaturen in Nordamerika», sagte EU-Klimawandeldienst-Direktor Carlo Buontempo. «Diese Ereignisse sind eine dringliche Erinnerung an die Notwendigkeit, unsere Lebensweise zu ändern, entscheidende und effektive Schritte in Richtung einer nachhaltigen Gesellschaft zu unternehmen und die Treibhausgas-Emissionen zu senken.»

Die jährliche Durchschnittstemperatur lag den Copernicus-Daten zufolge im vergangenen Jahr 1,1 bis 1,2 Grad höher als in der vorindustriellen Zeit. Im Klimapakt von Glasgow haben die Vereinten Nationen im November bekräftigt, die Erderhitzung bei 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit stoppen zu wollen. Bislang reichen die Pläne der Staaten dafür jedoch bei weitem nicht aus.

Die Naturschutzorganisation BUND forderte daher die Ampel-Koalition auf, bereits in den ersten 100 Tagen ihrer Regierung «ein entschlossenes Signal an die EU» zu senden, um den Klimaschutz auf internationaler Ebene zu stärken. «Auch das angekündigte Klimaschutz-Sofortprogramm von Bundesminister (Robert) Habeck muss dieser dramatischen Lage Rechnung tragen», sagte BUND-Chef Olaf Bandt der Deutschen Presse-Agentur. «Das «Wind-an-Land-Gesetz» muss den dezentralen und naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien entschieden vorantreiben.»

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst (C3S) nutzt zudem Aufzeichnungen von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.

Dadurch fanden die Klima-Experten auch heraus, dass die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre im vergangenen Jahr erneut zugenommen hat. Besonders groß war die Zunahme bei Methan. Dieses Gas bleibt zwar kürzer in der Atmosphäre, ist dafür aber noch schädlicher als CO2, und entsteht etwa in der Landwirtschaft, auf Abfalldeponien oder in der Öl- und Gasindustrie.

«Das ist besorgniserregend», sagte Vincent-Henri Peuch, Direktor des Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienstes. Es sei weitere Forschung notwendig, um den starken Anstieg zu erklären und beantworten zu können, was besonders dafür verantwortlich ist.
dpa
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Kommentare 
Äpfel und Birnen schrieb am 12.01.2022 10:22 Uhrzustimmen(3) widersprechen(3)
sind zwei verschiedene Obstfrüchte.
Klima und Wetter dto.
Fakten liefert der Klimareport des DWD zum Klima und Wetter.
https://www.dwd.de/DE/leistungen/nationalerklimareport/download_report_auflage-4.pdf?__blob=publicationFile&v=11

Noch anschaulicher in diesem Bericht.
-Von 1000 bis ungefähr 1300 nimmt die Temperatur bei starken Schwankungen von Jahr zu Jahr kontinuierlich zu. Danach zeigt sich von ca. 1400 bis 1900 eine relativ kühle Phase, mit besonders niedrigen Temperaturen im 16. und 17. Jahrhundert, die sog. Kleine Eiszeit.
Ab 1900 nehmen die Temperaturen ungewöhnlich stark zu und liegen in den letzten 30 Jahren deutlich über den höchsten Temperaturen der mittelalterlichen Warmzeit (Abb. 2).-
https://bildungsserver.hamburg.de/regionale-klimaaenderungen/2891966/europa/
agricola schrieb am 10.01.2022 17:04 Uhrzustimmen(16) widersprechen(3)
Jeder Bauer müsste wissen, dass diese Aussagen nicht stimmen können.

Noch im Mai wurde aufgrund der guten Witterung eine Rekordernte erwartet. Diese Erwartung wurde bitter enttäuscht, weil es zu kühl, zu nass und zu wenig sonnig wurde. Bereits zuvor hatte sich der Maisauflauf um zwei Wohen verzögert, weil die notwendige Keimtemperatur nicht erreicht worden war.

Übrigens: Die Durchschnittstemperatur 2021 in Europa lag um 0,2 Grad Celsius unter der Durchschnittstemperatur des aktuellen Klimazeitraums 1991 bis 2020. Ähnlich wie 2020 und ähnlich wie es auch in 2022 zu erwarten ist.
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