Die Trockenheit erhöht die Brandgefahr in großen Teilen Deutschlands. Laut Experten ist der Mensch oft Verursacher. Deshalb ist das Grillen in vielen Städten in Rheinland-Pfalz bereits reglementiert - manche verschärfen die Regeln aber. (c) proplanta
Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Kommunen ergeben. An einigen Orten ist das Grillen auf öffentlichen Flächen allerdings ohnehin untersagt. Ursache für die meisten Waldbrände ist nach Ansicht von Experten der Mensch - sei es durch Fahrlässigkeit oder durch vorsätzliche Brandstiftung. Etwa 90 Prozent aller Wald- und Flurbrände gehen laut Forstministerium auf unvorsichtigen Umgang der Menschen mit offenem Feuer im Wald und in Waldnähe zurück.
In Pirmasens wurde beispielsweise auf die erhöhte Brandgefahr mit einem Grillverbot außerhalb bebauter Ortsteile reagiert. Dies teilte die Stadt mit. Dabei gehe es vor allem um Grill- und Lagerfeuer, aber auch um Fackeln, Kerzen oder Shishas, die mit die mit glühender Kohle betrieben werden. Nicht betroffen seien befestigte Feuerstellen auf privaten Grundstücken innerhalb von Ortslagen.
In Mainz ist das Grillen nur auf den dafür ausgewiesenen Flächen erlaubt. Ein generelles Grillverbot aufgrund der Trockenheit gebe es nicht, teilte die Stadt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch besondere Aufklärungsmaßnahmen zum Umgang mit offenem Feuer gebe es derzeit nicht. Ähnlich geregelt wird es in Koblenz: Auch hier ist das Grillen in dafür vorgesehenen Bereichen gestattet. Einschränkungen wegen Trockenheit gebe es auch hier nicht.
In Kaiserslautern sowie in Ludwigshafen ist das Grillen im Bereich von öffentlichen Flächen generell nicht erlaubt. Bei Verstoß gegen diese Regeln könne ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro erhoben werden.
In Ludwigshafen gebe es ausgewiesene Grillplätze im Stadtgebiet, in dem das Grillen nach Rücksprache erlaubt sei. Die Stadt Kaiserslautern habe auf Friedhöfen Warnschilder aufgestellt, um auf die aktuell erhöhte Brandgefahr hinzuweisen, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Es werde empfohlen, aufgrund der Trockenheit keine Grabkerzen aufzustellen oder offenes Feuer zu entfachen.
Rheinland-Pfalz ist mit Hessen das waldreichste Bundesland, rund 42 Prozent der Landesfläche sind bewaldet. Zuletzt gab es einen größeren Waldbrand in der Südwestpfalz zwischen Pirmasens und Rodalben. Die Ursache für den Brand war zunächst nicht geklärt. Der sogenannte Waldbrandgefahrenindex zeigte nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Montag für nahezu die gesamte Fläche von Rheinland-Pfalz die Stufe drei, also eine mittlere Gefahr. In Bad Neuenahr-Ahrweiler bestehe eine hohe Gefahr, also Stufe vier.
In den kommenden Tagen erwarten die Meteorologen einen Rückgang der Waldbrandgefahr. Laut DWD-Wetterbericht soll es in den nächsten Tagen zu Schauern sowie Gewittern mit Starkregen kommen.