Was kostet gutes Wasser? Gewässerschutz mit der LandwirtschaftBonn - Auf der Veranstaltung, die am 20. Januar 2010 im Rahmen des Zukunftsforums ländliche Entwicklung auf der Internationalen Grüne Woche 2010 in Berlin stattfand, wurde über geeignete Wege zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie diskutiert. |
(c) proplanta Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Deutschen Bund für verbandliche Wasserwirtschaft (DBVW) durchgeführt. Nach der Begrüßung durch die Präsidenten Dr. Robert Kloos (BLE) und Hans-Adolf Boie (DBVW) führte Dr. Bernd Klauer vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig in die Thematik ein.
Dr. Klauer bezifferte die voraussichtlichen Kosten für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie im Zeitraum 2010 bis 2015 mit ca. 10 Mrd. €. Er plädierte für eine ausgewogene Mischung ans ordnungsrechtlichen, ökonomischen Instrumenten und begleitende Maßnahmen. In der anschließenden, von Mark vom Hofe (WDR5) moderierten Talkrunde diskutierten Vertreter der Landwirtschaft, des Gewässer- und Naturschutzes sowie aus der Wissenschaft kontrovers ein sinnvollen Weg zum Erreichen der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie. Dr. Beate Bajorat (Verband der Landwirtschaftskammern) betonte die große Bedeutung der Beratung als Instrument Landwirte für den Gewässerschutz zu qualifizieren.
In diesem Zusammenhang wies Hans-Adolf Boie auf die Fortschritte im Gewässerschutz durch standortangepassten Ackerbau und neuartige Technologien zur Ausbringung von Dünger hin. Er appellierte ebenso wie andere Vertreter aus der Landwirtschaft außerdem an Wissenschaft und Forschung das Augenmerk verstärkt auf die Weiterentwicklung gewässerschonender Landbewirtschaftung zu richten. Magnus Wessel vom Naturschutzbund Deutschland sprach sich dafür aus, finanzielle Leistungen nur für konkrete Gegenleistungen im Natur- und Umweltschutz zu gewähren und staatliche Leistungen nicht allein mit der Existenzsicherung landwirtschaftlicher Betriebe zu begründen.
Uneinigkeit über die richtige Mischung aus freiwilliger Beteiligung und Ordnungsrecht bestand zwischen Vertretern der Landwirtschaft auf der einen und denen des Natur- und Gewässerschutzes auf der anderen Seite. Von Mut machenden Kooperationsansätzen in Natura-2000-Gebieten berichtete Carsten Burggraf (Lokale Aktion Schwartau-Schwentine), die auch wegweisend für den flächendeckenden Gewässerschutz seien.
Albert Coporaal von der Universität Wageningen bestätigte dies und beschrieb vergleichbare Erfahrungen aus den Niederlanden, wo Landwirte in besonders sensiblen Gebieten für die Einschränkung der landwirtschaftlichen Nutzung durch Auflagen zusätzlich zu den Mitteln von der Europäischen Union von Gemeinden und Provinzen entschädigt werden. (dvs)
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