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29.04.2023 | 10:53 | Wetterrückblick April 2023 

Wetter in der Schweiz im April 2023 - Kühl mit Schnee in den Bergen

Zürich - Der April zeigte sich in der Schweiz verbreitet anhaltend kühl. Mitte des Monats fiel in den Ostalpen und später auch in den Südalpen reichlich Schnee. Die wechselhafte Witterung liess der Frühlingssonne in den meisten Gebieten wenig Platz.

Aprilwetter in der Schweiz
Kühler April mit Schnee in den Bergen. (c) proplanta
Die Apriltemperatur lag im landesweiten Mittel 1,1 °C unter der Norm 1991–2020. Letztmals kälter war der April 2021 mit 1,8 °C unter der Norm, der April 2008 mit 1,6 °C unter der Norm sowie der April 2001 mit 2,5 °C unter der Norm 1991–2020. Alle übrigen Aprilmonate seit 2001 zeigten sich im landesweiten Mittel milder als aktuell.

An einzelnen Messstandorten war der April 2023 ähnlich kalt oder leicht kälter als der April 2021, wie zum Beispiel in Neuchâtel oder auf dem Chaumont. In Sion war es mit 1,4 °C unter der Norm der kälteste April seit 2001.

Nur wenig unter der Norm blieb der April 2023 an Messstandorten in alpinen Hochtälern, wie zum Beispiel in Andermatt, Samedan und Segl-Maria. Die Aprilmonate 2021 und 2001 waren hier massiv kälter mit mehr als 2 °C unter der Norm 1991–2020.

In den tiefen Lagen der Alpensüdseite lag die Apriltemperatur im Bereich der Norm 1991–2020.

Der April 2023 ist der erste Monat seit einem halben Jahr mit landesweit unterdurchschnittlicher Temperatur im Vergleich zur Norm 1991–2020. Letztmals leicht unterdurchschnittlich zeigte sich der September 2022.

Im Norden anhaltend kühl



Der April zeigte sich vorwiegend tiefdruckbestimmt mit ausgesprochen wechselhaften Witterungsbedingungen. Die Tagesmitteltemperatur lag nördlich der Alpen und in den Alpen bis am 26. April meist mehr als 1,5 °C unter der Norm 1991–2020. Periodisch sanken die Werte sogar 3 bis 5 °C, in Berglagen an einzelnen Tagen auch 6 bis 8 °C unter die Norm.

Auf der Alpensüdseite blieb die Tagesmitteltemperatur nur vom 4. bis am 7. April sowie am 21. und 22. April deutlich unterdurchschnittlich. Die Werte sanken verbreitet 2 bis 4, vereinzelt auch mehr als 5 °C unter die Norm 1991–2020.

Die Tageshöchstwerte verharrten auf der Alpennordseite an acht Tagen unter 10 °C. In den Bereich von milden 18 °C und mehr kamen nur drei bis vier Tage.

Auf der Alpensüdseite hingegen stiegen die Tageshöchstwerte an 17 Tagen über 18 °C und an zehn Tagen über 20 °C. Biasca meldete am 19. April über 24 °C. Wie so oft in solchen Lagen wurden die milden Verhältnisse im Süden durch den Nordföhn gefördert.

Reichlich Neuschnee in der Nordalpen



Etwas Neuschnee fiel in den Alpen am 7. und am 8. April sowie am 11. April. Reichlich Neuschnee gab es zwischen dem 12. und dem 16. April, vor allem in den zentralen und östlichen Alpen. Die Neuschneesummen erreichten in höheren Lagen 50 bis 90 cm. Auf dem Säntis pendelte sich die Gesamtschneehöhe Mitte April auf rund 4 m, auf dem Weissfluhjoch auf knapp 2 m ein, was an beiden Standorten nur wenig unter der Norm für diesen Zeitpunkt im Jahr liegt. Dies nachdem die Gesamtschneehöhe in den Bergen im vergangenen Winter meist weit unter der Norm 1991–2020 lag.

Neuschnee auch in den Südalpen



Ein von Ost nach West über Mitteleuropa ziehendes Höhentief löste in der Schweiz am 20. April kräftige Niederschläge aus. Auf der Alpensüdseite und im Engadin dauerten die Niederschläge bis gegen Mittag des Folgetages. Auf der Alpensüdseite fiel in grösseren Höhen innert Tagesfrist mehr als ein halber Meter Neuschnee. Das Oberengadin erhielt 30 bis 40 cm. In den angrenzenden Regionen Nord- und Mittelbündens gab es in mittleren Lagen gebietsweise 20 bis 40 cm Neuschnee. Nördlich der Alpen fiel im Jura und am Jurasüdfuss gebietsweise Schnee bis auf 500 bis 600 m hinunter.

Im Norden wenig sonnige Tage



Die anhaltend tiefdruckbestimmte Witterung liess auf der Alpennordseite wenig Platz für die Frühlingssonne. Verbreitet sonnig war es nur am 4. und am 5. sowie am 9. April. Recht sonnig zeigten sich auch der 6. und 10. April.

Die Alpensüdseite verzeichnete vor allem im ersten Monatsdrittel reichlich Sonnenschein. Recht sonnig oder ziemlich sonnig war es im Süden auch vom 14. bis am 19. April sowie vom 24. bis am 27. April.

Erneut wenig Niederschlag im Süden



Auf der Alpensüdseite setzte sich die Niederschlagsarmut der vergangenen Monate fort. Bis am 19. April gab es nur zwei Tage mit Niederschlag. Das letzte Monatsdrittel brachte drei, lokal auch vier Tage mit Niederschlag. Die Monatssummen bewegten sich verbreitet zwischen 50 und 80 % der Norm 1991–2020.

Auf der Alpennordseite und im Wallis blieben die Monatssummen trotz vieler Tage mit Niederschlag in einigen Gebieten unterdurchschnittlich. Durchschnittliche oder überdurchschnittliche Mengen erhielten die Zentral- und Ostschweiz und ein Teil des westlichen Alpennordhangs.

Blüte und Blattentfaltung zurück im normalen zeitlichen Rahmen



Das kühle Wetter im April bremste die Entwicklung der Frühlingspflanzen, die noch im März einen deutlichen Vorsprung auf das Mittel von 1991–2020 aufwies. Das zeigte sich vor allem bei der Blattentfaltung und dem Grün werden der Wälder, welche nun zu einem mittleren Zeitpunkt stattfanden. Die ersten grünen Farbtupfer brachten die Lärchen, die in den tiefen Lagen ab Ende März ihre Nadeln austrieben.

Ab Mitte April konnte man grüne Lärchen bis gegen 1000 m beobachten. Aber auch im Flachland wurden je nach Standort die Lärchen ersten ab Mitte April grün. Der Nadelaustrieb der Lärchen fand noch rund 5 Tage vor dem Mittel 1991–2020 statt.

Ab Anfang April konnten austreibende Rosskastanien und Haselsträucher beobachtet werden, ab der zweiten Aprilwoche folgten auch die Birken. Erste grüne Buchen und Sommerlinden wurden ab Mitte April beobachtet. Ab dem 20. April trafen zunehmend weitere Meldungen zur Blattentfaltung von Buchen und Sommerlinden aus dem Flachland ein. Alle diese Beobachtungen liegen im Bereich des Mittels der Periode 1991–2020.

Löwenzahn und Wiesenschaumkraut blühten ab Ende März und profitierten damit noch von den milderen Märztemperaturen. Im April konnte blühender Löwenzahn bis auf rund 800 bis 1000 m beobachtet werden. Die beiden Pflanzen blühten mit einem Vorsprung von 4 bis 9 Tagen auf das Mittel.

Erste blühende Kirschbäume wurden ebenfalls Ende März beobachtet. Häufiger blühten die Kirschbäume ab der ersten und zweiten Aprilwoche, nun zu einem mittleren Zeitpunkt. Erste blühende Birnbäume wurden im Tessin ebenfalls Ende März und auf der Alpennordseite ab Anfang April beobachtet, Häufiger trat die Blüte jedoch ab Mitte April auf.

Bis zum aktuellen Zeitpunkt wurden erst wenige blühende Apfelbäume gemeldet, aus dem Tessin am 7. April und von der Alpennordseite etwas häufiger ab dem 20. April. Diese Beobachtungen können ebenfalls meist in die Klasse «normal» eingeordnet werden. Wenn Obstbäume zu einem normalen Zeitpunkt blühen, ist das Risiko für Spätfrostschäden geringer als bei einer sehr frühen Blütezeit.

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