Doch der Erhalt dieser Gebiete ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch wirtschaftlich lohnend. Das geht aus einer Studie hervor, die das UN-Umweltprogramm UNEP zum Weltumwelttag am Samstag veröffentlicht hat.
Nach UN-Angaben sind weltweit mehr als 60 Prozent aller Ökosysteme beschädigt, jedes Jahr verschwinden neue Tier- und Pflanzenarten oder sind vom Aussterben bedroht, weil ihr Lebensraum zerstört wird. Einigen Berechnungen zufolge droht bis zum Jahr 2050 ein Verlust von bis zu 25 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion in Folge von
Klimawandel und der Zerstörung von Ökosystemen.
«Die Kosten für eine Wiederherstellung beschädigter Ökosysteme sind zehnmal höher als für Naturschutz», sagte der stellvertretende UNEP-Direktor Tim Kasten am Donnerstag bei der Vorstellung des Berichts in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Doch die Investition in den Naturschutz lohne sich: In den USA werde der Schutz, den Feuchtgebiete an der Küste gegen Sturm bieten, mit 23 Milliarden Dollar (19 Milliarden Euro) beziffert. In Indien betragen die Kosten für Sturmschäden in Gebieten mit intakten Mangrovenwäldern nur ein Fünftel dessen, was in beschädigten Waldgebieten anfällt.
Auch Arbeitsplätze würden geschaffen, betonte Kasten und verwies auf das Beispiel der Drakenberge in Südafrika. Dort sollen in einem Zeitraum von sieben Jahren 3,6 Millionen Euro in die Wiederherstellung des verödeten Graslands investiert werden. Das UN- Umweltprogramm geht davon aus, dass durch die wieder mögliche wirtschaftliche Nutzung des Gebiets jährlich Einnahmen in Höhe von sechs Millionen Euro und 300 feste Arbeitsplätze zustande kommen. (dpa)