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24.02.2024 | 14:17 | WTO-Ministertagung 

WWF fordert ambitioniertes Fischereiabkommen

Abu Dhabi / Genf - Die Umweltorganisation WWF hat die Welthandelsorganisation (WTO) vor ihrem Ministertreffen in Abu Dhabi zum Abschluss eines ehrgeizigen Fischerei-Abkommens aufgerufen.

Fischerei
Kriege und Konflikte machen Einigungen auf multilaterale Abkommen schwierig. Die Welthandelsorganisation (WTO) probiert es trotzdem. Es geht um das Eindämmen von Fischerei-Subventionen. (c) proplanta
Die Handelsminister der 164 Mitgliedsländer wollen das Abkommen bei ihrer Tagung ab 26. Februar in Abu Dhabi unterzeichnen, wenn letzte Uneinigkeiten ausgebügelt werden können. Es soll alle Subventionen einschränken, die zu Überfischung und Überkapazitäten führen. Die Tagung dauert bis Donnerstag.

 «Es geht um das Überleben von Ökosystemen, von denen Milliarden Menschen abhängen», sagte die Fischerei-Expertin der Umweltorganisation WWF, Anna Holl-Buhl, der Deutschen Presse-Agentur.

«Der Abbau solcher Subventionen würde zu einer Erholung der Fischbestände beitragen.» Ein Drittel der weltweiten Fischbestände gelten als überfischt. Das bedeutet, dass mehr Fische gefangen werden als nachwachsen können. Fast der ganze Rest der Fischbestände ist nach WWF-Angaben an der Kapazitätsgrenze.

Das neue Abkommen (Fish 2 genannt), folgt auf eine Vereinbarung von 2022 (Fish 1), die sich vor allem mit illegaler und schädlicher Fischerei befasste. Sie ist mangels genügend Ratifizierungen noch nicht in Kraft. Mit dem neuen Abkommen müssen die Staaten ihre Flotten, Daten zu den befischten Beständen und Subventionen offenlegen.

Streitpunkt sind unter anderem Forderungen von Ländern wie Indien nach Ausnahmen von Verpflichtungen. Sie sagen, sie seien für die Überfischung nicht verantwortlich und brauchten mehr Freiheiten, um ihre Fischerei entwickeln zu können.

Auch große Fischereinationen versuchten immer, Schlupflöcher in Abkommen einzubauen, sagte Holl-Buhl. Beispielsweise will die EU Ausnahmen bei bestimmten Subventionen, wenn Maßnahmen zur Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien vorliegen. «Wir finden eigentlich, das geht gar nicht, aber selbst mit gewissen Ausnahmen wäre das Abkommen in seiner jetzigen Fassung besser als gar keins», sagte sie.
dpa
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