«Wir müssen uns auch mit den Zerstörern der Natur an einen Tisch setzen, sonst bekommen wir gar nichts, sonst ist am Ende alles weg», sagte der designierte WWF-Deutschlandchef Detlev Drenckhahn am Mittwoch in Würzburg.
Der Filmemacher und Autor Wilfried Huismann hatte die Umweltstiftung scharf angegriffen.
Der
WWF stehe der Industrie zu nahe und unterstütze Projekte, deren Nutzen für die Natur mehr als zweifelhaft seien. Diese Vorwürfe hatte Huismann sowohl in seinem neusten Buch als auch in einem Film über die Stiftung erhoben. Der WWF wehrt sich auch vor Gericht dagegen.
«Wir müssen Kompromisse eingehen, um das Schlimmste zu verhindern. Das macht sonst kaum eine Umweltorganisation», sagte der designierte WWF-Chef Drenckhahn weiter.
Als Beispiel für diese Zusammenarbeit nannte Drenckhahn die Palmöl-Produktion. So dürfe Palmöl mittlerweile nur dann als nachhaltig produziertes Produkt verkauft werden, wenn dafür kein primärer Urwald abgeholzt wurde und bestimmte Sozial- und Umweltstandards eingehalten wurden.
Mit diesen gemeinsam erarbeiteten Kriterien, die von allen Seiten gerade so akzeptiert würden, sei viel für die Natur getan. Ansonsten ändere sich eventuell gar nichts.
«Nur kritisieren, rumkrakelen und beschimpfen hat noch nie was gebracht. Alle Boykottaufrufe führen ja nicht dazu, dass sich die Menschen daran halten. Also müssen wir über die Firmen herangehen.»
Das sei die größte Möglichkeit zu kontrollieren, dass der Verbraucher etwas wesentlich besseres angeboten bekommt als bisher.