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08.10.2016 | 14:38 | Energiekonzern 

RWE-Tochter Innogy an der Börse

Frankfurt/Main / Essen - Der kriselnde Energiekonzern RWE hat mit dem Börsengang seiner «grünen» Tochter Innogy einen Neuanfang geschafft und rund fünf Milliarden Euro eingenommen.

RWE
RWE hat nach langer Krise mit dem Börsengang von Innogy einen Durchbruch geschafft. Endlich ist wieder Geld für Investitionen in die Energiewende da. Doch was geschieht mit dem Rest-Konzern mit den alten Kraftwerken? (c) rwe
«Das ist ein super super Tag», sagte RWE-Chef Peter Terium an der Frankfurter Börse. «Mit einem Preis am Maximum starten wir von der Pole-Position aus. Aber das Rennen fängt erst an, die Herausforderungen sind groß», sagte Terium.

Die stark nachgefragte Innogy-Aktie startete mit 36 Euro und damit am oberen Ende der vorher festgelegten Preisspanne und stieg in den ersten Minuten noch weiter auf über 37 Euro, bevor sie wieder leicht nachgab. Der Innogy-Börsenwert liegt bei rund 20 Milliarden Euro.

Damit steigt die RWE-Großtochter auf einen Schlag zum wertvollsten deutschen Energiekonzern auf. Es ist der größte Börsengang in Deutschland seit dem Chiphersteller Infineon vor mehr als 16 Jahren.

Innogy mit 40.000 der RWE-weit bisher 60.000 Mitarbeiter bündelt das Zukunftsgeschäft des Konzerns mit Ökostrom, Netzen und Vertrieb. Die Führung übernimmt der bisherige Konzernchef Terium.

Nach der Abtrennung von Innogy will sich RWE im operativen Geschäft künftig auf das von der Energiewende schwer gebeutelte Großkraftwerksgeschäft und den Energiehandel konzentrieren. Darüber hinaus baut RWE auf hohe Dividenden von Innogy, die der Konzern etwa für seine Verpflichtungen beim Atomausstieg benötigt. Nach dem Börsengang wird RWE noch mindestens 75 Prozent der Innogy-Anteile halten. Geplant ist, dass RWE auch langfristig Mehrheitseigentümer bleibt.

Die Aktien der RWE-Mutter fielen am Freitag deutlich um rund 5 Prozent. Händler begründeten das dicke Minus damit, dass große Investoren ihre Portfolios umschichteten und dabei RWE-Anteile teilweise durch Innogy-Papiere ersetzten. Die Perspektiven der RWE-AG werden teils auch skeptisch gesehen. Das reine Geschäft mit konventioneller Energieerzeugung sei im Niedergang, sagte ein Analyst.

«Über die hohe Nachfrage nach Innogy darf niemand vergessen, dass mit der alte RWE ein kranker Dinosaurier einer vergangenen Energieära zurückbleibt», sagte Greenpeace-Energieexperte Tobias Austrup. «RWE ist nun noch weniger attraktiver als zuvor, und die Steuerzahler müssen fürchten, dass RWE seine hohen Verpflichtungen etwa für den Rückbau der Braunkohlegruben, nicht mehr alleine stemmen kann.»

Von den fünf Milliarden Euro Börseneinnahmen fließen zwei Milliarden Innogy direkt für Zukunftsinvestitionen unter anderem in den Netzausbau zu.
dpa
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