In dem «Backofen», mit dem schrittweise mehr als 1780 Filialen in Süd- und Westdeutschland ausgerüstet werden sollen, finde «ein Backvorgang statt», teilte
Aldi Süd am Dienstag mit. Das hatte das Bäckerhandwerk bestritten. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks sprach vom Aufwärmen fertiger Backwaren oder höchstens von leichter Bräunung in den Automaten, die keine Öfen seien.
Von einer bloßen «Bräunung» der Ware könne nicht gesprochen werden, heißt es in der Stellungnahme von Aldi Süd. Auf den Lieferanten der Teiglinge weist die Handelskette den eigenen Angaben zufolge mittels Produktinformations- und Preisschildern hin. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks reichte nach Angaben vom Montag Klage wegen irreführender Werbung beim Landgericht Duisburg ein. Der Bäckerverband beanstandete zudem den Umgang mit Zutatenangaben und Produktbezeichnungen. Auch diesen Kritikpunkt wies Aldi zurück.
Aldi erklärte, bei dem «Backofen» - den der Discounter in seiner Stellungnahme selbst in Anführungszeichen setzte - handele es sich um eine technische Innovation. «In einem separaten Raum werden vom Lieferanten bezogene Teiglinge gebacken, im Ofen findet aufgrund der langen Erhitzung eine sogenannte Verkleisterung des Mehls statt», heißt es zu den Details. Die Ausgabeeinheit befinde sich im Verkaufsraum. Seit 2009 seien «bereits mehrere hundert Filialen der Unternehmensgruppe Aldi Süd mit dem "Backofen" ausgestattet» worden. Das Konzept werde in den nächsten Jahren flächendeckend umgesetzt. (dpa)