Die Behörde habe daher gegen eine Entscheidung des Landgerichts Essen Beschwerde beim Oberlandesgericht Hamm eingelegt, berichtete das «Westfalen-Blatt» (Freitagausgabe). Das Essener Gericht hatte entschieden, das Hauptverfahren gegen den Firmenchef und zwölf weitere leitende Mitarbeiter nicht wegen Betrugs zu eröffnen, sondern lediglich wegen des Verdachts, gemischtes Hackfleisch falsch deklariert zu haben.
Die Akten seien am Donnerstag beim OLG eingegangen, sagte Gerichtssprecherin Ulrike Kaup der Zeitung. Wann dazu eine Entscheidung gefällt werde, konnte sie nicht sagen. Das Essener Gericht hatte Europas größten Schweinefleischvermarkter Tönnies mit Hauptsitz in Rheda-Wiedenbrück vom Betrugsvorwurf entlastet. Weder Kunden des Unternehmens noch Verbraucher seien geschädigt worden.
Die Staatsanwaltschaft geht dagegen für Abnehmer von einem Schaden in Millionenhöhe von 2004 bis 2007 aus. Es sollen 175 Millionen Packungen gemischtes Hackfleisch verkauft worden sein mit weniger Rindfleisch-Anteil als angebenen. Tönnies, der auch Aufsichtsrats- Vorsitzender von Schalke 04 ist, hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Er soll sich Ende Februar 2011 vor dem Landgericht Essen verantworten. (dpa)
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