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01.04.2021 | 11:19 | Schlachtkonzern 

Corona und Schweinepest machen Tönnies zu schaffen

Rheda-Wiedenbrück - Die Corona-Krise und die Afrikanische Schweinepest haben 2020 sichtbare Spuren in der Bilanz des größten deutschen Schlacht- und Fleischkonzern Tönnies hinterlassen.

Schlachthof von Tönnies?
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Der Jahresumsatz sank um 3 Prozent auf gut 7 Milliarden Euro, wie das Familienunternehmen am Donnerstag mitteilte. «Das Corona-Jahr 2020 war für unser Unternehmen und die Beschäftigten die größte Herausforderung der Unternehmensgeschichte», bilanzierte der geschäftsführende Gesellschafter Clemens Tönnies.

In Deutschland bremste nicht zuletzt der Corona-Ausbruch im Tönnies-Werk in Rheda-Wiedenbrück, der zu einer vierwöchigen Schließung der Anlage führte, das Geschäft. Aber auch der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland, der zu einem Ausfuhrverbot in Drittländer führte, wirbelte den Markt durcheinander. Der Lockdown in der Gastronomie machte sich ebenfalls bemerkbar.

Dennoch fiel die Bilanz von Clemens Tönnies überwiegend positiv aus. «Unser Unternehmen besteht aus weltweit 29 Produktionsstandorten, wovon 28 ein ordentliches Jahr hatten», sagte er. Insgesamt verarbeitete Tönnies an seinen deutschen Standorten 16,3 Millionen Schweine, zwei Prozent weniger als im Vorjahr. In Dänemark, Spanien, Großbritannien und Polen stieg die Zahl der verarbeiteten Tiere dagegen um 17 Prozent auf 4,5 Millionen. Das Unternehmen setze seine internationale Wachstumsstrategie konsequent fort, betonte der Unternehmer.

Gute Wachstumschancen sieht das Familienunternehmen aktuell im Biomarkt. Aber auch bei der Produktion von vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten hat die Firma mit Marken wie «es schmeckt», «Vevia» oder «Gutfried veggie» längst Fuß gefasst. «Wir haben im vergangenen Jahr an unserem Stammsitz in Böklund ein eigenes Werk für vegetarische und vegane Produkte errichtet», berichtete der Geschäftsführer der zu Tönnies gehörenden zur Mühlen Gruppe, Maximilian Tönnies.

«Diese Kapazität bauen wir nun weiter aus und verdoppeln die Produktionsfläche, da die Verbrauchernachfrage und das Vertrauen in die Produkte nachhaltig wachsen», sagte er. Das Unternehmen sehe die Herstellung vegetarischer und veganer Lebensmittel nicht als Konkurrenz zu den klassischen Fleischprodukten, sondern als eigenständiges Marktsegment und hervorragende Ergänzung des Produktportfolios.
dpa
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