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27.05.2011 | 15:40 | Offshore-Windpark 

EnBW: Millionenklage gegen Netzbetreiber 50Hertz

Rostock/Karlsruhe - Der Karlsruher Energiekonzern EnBW bereitet eine Millionenklage gegen den Netzbetreiber 50Hertz Transmission vor.

Offshore-Windpark
(c) proplanta
Dabei gehe es um die monatelangen Verzögerungen beim Netzanschluss des Ostsee-Windparks Baltic 1 vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, sagte eine EnBW-Sprecherin am Donnerstag der dpa. Zu Baubeginn im März 2010 hatte es noch geheißen, dass mit Fertigstellung und Inbetriebnahme bis Ende des Jahres zu rechnen sei.

Tatsächlich drückte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erst am 2. Mai 2011 den Startknopf für die 21 Windräder. Diese sollen jährlich rund 185 Gigawattstunden Strom produzieren - ausreichend für 40.000 Haushalte.

Die Investitionssumme für den Park liegt früheren EnBW-Angaben zufolge bei rund 150 Millionen Euro. Die Kosten für die Kabeltrasse im und vom Windpark nach Bentwisch bei Rostock, wo das neue Umspannwerk steht, wurden von 50Hertz Transmission mit 160 Millionen Euro angegeben.

50Hertz Transmission teilte auf dpa-Anfrage mit, dass der Wille von EnBW zum Beschreiten des Klageweges bekannt sei. Dieser Vorgang zeige, dass für solche Haftungsfragen beim Bau von Windparks eine gesetzliche Klärung nötig sei. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie sind in der Nordsee 23 Offshore- Windparks und in der Ostsee drei Parks genehmigt. Dem Amt lägen Anträge für weitere 56 Windparks in der Nordsee vor.

EnBW und 50Hertz Transmission werden auch beim Bau des zweiten Ostsee-Windparks Baltic 2 vor Rügen zusammenarbeiten. Er wird aus 80 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 300 Megawatt bestehen.

Als Begründung für die Verzögerungen von mehr als vier Monaten bei der Kabelverlegung waren von 50Hertz Transmission unter anderem der harte Winter und Bedingungen wie 30 Zentimeter dickes Eis oder ein stets zu hoher Wellengang beim Verlegen des Kabels genannt worden.

Wegen eines Sturms habe einmal das Seekabel gekappt werden müssen. Zudem habe es Lieferengpässe für das 23 Zentimeter dicke Kabel gegeben. Damit wurden die 61 Kilometer vom Windpark zum Festland und von dort 16 Kilometer nach Bentwisch überbrückt.

Nach EnBW-Angaben haben sich beide Firmen für einen nicht genannten Zeitraum der Verzögerung auf einen Vergleich geeinigt, für die verbleibende Zeit sei dies jedoch nicht gelungen.

Genaue Angaben zum finanziellen Umfang der Klage wurden nicht gemacht. Dabei gehe es aber nicht um eine reine Aufrechnung des Ertragsausfalls durch den Stillstand, sondern auch um die Erhaltung der Windkraftanlagen in dieser Zeit. Branchenkennern zufolge kann EnBW mit einer täglichen Stromproduktion im Wert von rund 75.000 Euro rechnen. Davon seien allerdings noch alle Betriebskosten oder auch Steuern abzurechnen. (dpa)
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