Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.04.2022 | 11:32 | Gaslieferstopp? 

Energieversorger EWE bereitet sich auf verschiedene Szenarien vor

Oldenburg - Der Energieversorger EWE hat in der Frage eines sofortigen Gaslieferstopps aus Russland auf die Zuständigkeit der Politik verwiesen. Letztlich sei dies eine politische Entscheidung.

Gasversorgung
Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine wird fieberhaft nach Alternativen zu russischem Gas, Öl und zur Kohle gesucht. Viele Energieunternehmen schauen auf Berlin und Brüssel. (c) pioregur - fotolia.com
«Unsere Aufgabe als Betreiber kritischer Infrastrukturen ist es, sich bestmöglich auf alle derzeit denkbaren Szenarien vorzubereiten», sagte EWE-Vorstandschef Stefan Dohler der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Gleichzeitig machte er klar: «Wir verurteilen Krieg als Mittel zur Durchsetzung von Interessen und unterstützen die politischen Entscheidungen der Bundesregierung, wie die im Verbund mit EU und Nato veranlassten Sanktionen.»

Bei einem sofortigen Lieferstopp russischer Gasmengen sei aber zu bedenken, dass dies in Deutschland zu massiven Einschränkungen in der Gasversorgung führen würde. Im Dialog mit den Entscheidern mache EWE deutlich, dass eine funktionierende Energieversorgung systemrelevant sei.

Im Moment sei es schwer einschätzbar, welchen Anteil Flüssigerdgas (LNG) am Gesamtgasverbrauch in Deutschland haben könne. Es gebe noch keine Klarheit, welche LNG-Projekte an den deutschen Küsten letztlich tatsächlich realisiert würden. In Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel laufen konkrete Planungen für LNG-Terminals.

«Eindeutig ist jedoch, dass wir mehr alternative Importkapazitäten benötigen, um die Erdgasbrücke bis 2045 zu sichern», so Dohler. Deutschland verfolgt das Ziel, bis 2045 CO2-neutral zu sein. Bis dahin sollen Erdgasanwendungen als Brückentechnologie genutzt werden.

EWE gehört mit über 9100 Mitarbeitern und 5,6 Milliarden Euro Umsatz (2020) zu den großen Energieunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen mit Sitz in Oldenburg versorgt rund 1,4 Millionen Haushalte mit Strom, 700.000 Haushalte mit Gas und 700.000 Haushalte mit Telekommunikation.
dpa/lni
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Umweltschutzorganisation hält früheren Kohleausstieg für möglich

 Bayern könnte Wärmebedarf über Flusswasser decken

 Verbraucherzentrale fordert mehr Transparenz bei Fernwärme-Preisen

 Deutsche Gas- und Ölförderung sinkt weiter

 CO2-Ausgleich in der Kritik: Kann Erdgas klimaneutral sein?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken