«Wir wurden in der
Ernährungsindustrie vor acht Wochen aufgefordert, während des Lockdowns weiter zu arbeiten, so wie Krankenhäuser, Pflegeheime und die Energieversorgung», sagte Sprecher André Vielstädte am Freitag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Diesem Auftrag sei das Unternehmen nachgekommen - «bei dem Wissen, dass wir dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben».
Trotz erheblicher Maßnahmen, die Tönnies umsetze, bleibe - wie in Krankenhäusern oder Pflegeheimen - ein Restrisiko. «Im Lichte dieses bekannten Zielkonflikts darf nicht eine ganze Branche nun unter Generalverdacht gestellt werden», sagte der Sprecher. Der Kreis Coesfeld hatte am Donnerstag bestätigt, dass bei Beschäftigten einer Fleischfabrik von
Westfleisch in Coesfeld über 100 Corona-Infektionen entdeckt worden waren. Der
Schlachtbetrieb wird nun vorübergehend geschlossen, wie Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (
CDU) in Düsseldorf mitteilte.