Wie das Unternehmen am Dienstag (22.2.) in Amersfoort mitteilte, erhöhte sich der Jahresüberschuss im Vergleich zu 2020 um 117,7 % auf 172 Mio Euro.
Die Konzernleitung führte dies vor allem auf niedrigere Restrukturierungsaufwendungen, die verhaltene Erholung der Außer-Haus-Märkte in Europa sowie die höheren Preise für die Basismolkereiprodukte zurück. Außerdem sei die Steuerbelastung geringer ausgefallen. Allerdings war 2019 - also vor der Corona-Pandemie - noch ein Jahresüberschuss von 278 Mio Euro erzielt worden.
Der Umsatz stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 % auf rund 11,501 Mrd Euro. Der
Erzeugerpreis für die angeschlossenen Lieferanten belief sich dem genossenschaftlich strukturierten Unternehmen zufolge im vergangenen Geschäftsjahr auf 39,23 Euro/100 kg Milch ohne Mehrwertsteuer bei 3,57 % Eiweiß sowie 4,42 % Fett und 4,53 % Laktose; das waren 9,8 % mehr als 2020. Dieser Preis umfasst auch eine Barnachzahlung von 0,14 Euro/100 kg Milch.
Zuzüglich Zinsen für Mitgliederobligationen von 0,44 Euro/100 kg Milch und einer Zuführung zur Gewinnrücklage von 0,21 Euro/100 kg Milch ergab sich laut Konzernangaben ein Leistungspreis von 39,88 Euro/100 kg Milch; das bedeutete einen Aufschlag von 11,6 %. Im Geschäftsjahr 2020 hatte es weder Barnachzahlungen noch Zinsen für Mitgliederobligationen gegeben.
Laut FrieslandCampina lieferten 10.564 Mitglieds-Milchviehbetriebe in den Niederlanden, Deutschland und Belgien im vergangenen Jahr insgesamt 9,745 Mrd kg
Rohmilch an; das waren allerdings 3,2 % weniger als 2020. Als Grund für den Rückgang nannte die Geschäftsführung vor allem das relativ kalte Wetter in den ersten Monaten des Jahres und hohe Transportkosten.
Wie Geschäftsführer Hein Schumacher mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr erklärte, sind Inflation und Kostensteigerungen die größten Herausforderungen. „Verhalten optimistisch“ äußerte er sich zur voraussichtlichen Preisentwicklung des Milchproduktesortiments für professionelle Küchen, Bäckereien und Restaurants sowie für Basismolkereiprodukte.
„In Kombination mit einem leicht verbesserten Markt für Kindernahrung erwarten wir für das ganze Jahr gegenüber 2021 eine Umsatzsteigerung von 2 % bis 4 % bei konstanten Gewinnspannen“, sagte Schumacher.