Glyphosat-Zulassung: Bayer sieht sich durch Brüsseler Verordnungsentwurf bestätigt
Monheim / Berlin - Der Bayer-Konzern hat den vorige Woche veröffentlichten Verordnungsentwurf der EU-Kommission begrüßt, die Genehmigung von Glyphosat um weitere zehn Jahre zu verlängern.
Überzeugende wissenschaftlich fundierte Schlussfolgerungen der EFSA als Basis - Berninger: Freispruch erster Klasse und klares Angebot an die Mitgliedstaaten. (c) proplanta
Der Entwurf beruhe auf den „überzeugenden wissenschaftlich fundierten Schlussfolgerungen der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)“, teilte das Unternehmen mit. Vor diesem Hintergrund hatte Bayer eigenen Angaben zufolge mit einer Verlängerungsfrist von 15 Jahren gerechnet.
Um diese Bewertung für die Öffentlichkeit greifbar zu machen, hatte Bayer am Donnerstag (21.9.) Pappkartons vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin aufgebaut. Die Kartons sollen das Volumen des Studienmaterials symbolisieren, das in die Risikobewertung der EFSA für Glyphosat eingeflossen ist, insgesamt mehr als 2.400 Studien mit 180.000 Dossier-Seiten.
Die Kartons waren mit einem QR-Code bedruckt, über den Glyphosat-Befürworter eine Petition unterschreiben können, in der die Bundestagsabgeordneten angehalten werden, sich für eine Verlängerung der Genehmigung für Glyphosat auf EU-Ebene einzusetzen. Unterstützer, die die Wiedergenehmigung von Glyphosat befürworten, haben noch bis zum 30. September Zeit, die Online-Petition zu unterzeichnen. Bis Mitte letzter Woche wurde die Petition über 14.000 Mal unterzeichnet. Sie ist unter folgendem Link erreichbar: https://kein-verbot-ohne-alternative.de.
Glyphosat bei richtiger Anwendung sicher
Die Geschäftsführerin von Bayer CropScience Deutschland, Karin Guendel Gonzalez, bezeichnete die Aktion vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium als wichtiges öffentliches Zeichen zur Stärkung des Vertrauens in offizielle wissenschaftsbasierte Zulassungsprozesse. Das Anfang Juli vorgelegte EFSA-Gutachten zu Glyphosat sei die umfassendste und transparenteste Bewertung eines Pflanzenschutzwirkstoffes, die die EFSA und die EU-Mitgliedstaaten je durchgeführt hätten. Sie zeige, „Glyphosat ist bei richtiger Anwendung sicher, und dies wollten wir mit unserer Aktion nochmal betonen.“
Vernünftige und balancierte Entscheidung
Der Senior Vice President Public Affairs, Science & Sustainability von Bayer, Matthias Berninger, sieht in dem Verordnungsvorschlag der EU-Kommission „einen Freispruch erster Klasse“ und wertet ihn als „eine sehr vernünftige und balancierte Entscheidung“. „Wer jetzt behauptet, Glyphosat ist krebserregend oder steht im Verdacht, krebserregend zu sein, der stellt sich gegen die komplette Risikobewertung der Europäischen Union“, sagte Berninger im Gespräch mit AGRA-EUROPE. Dem Entwurf sei zu entnehmen, dass es keinerlei Gründe gebe, die einer Wiederzulassung von Glyphosat im Wege stehen. Sollte es dennoch Probleme geben, die über das Thema Zulassung hinausgehen, dann hätten die Mitgliedstaaten die Freiheit, dies zu regulieren. Dazu biete der Verordnungsentwurf eine ganze Reihe von Möglichkeiten.
Verlängerte Zulassung bringt Ruhe
„Es ist also ein ganz klares Angebot an die Länder“, betonte Berninger. Er wies darauf hin, dass die EU-Mitgliedstaaten auch nach einer Zulassung des Herbizidwirkstoffs die Möglichkeit hätten, dort die Nutzung einzuschränken, wo sie es für richtig hielten, auch mit Blick auf die verschiedenen Geographien und Besonderheiten in ganz Europa. „Da sind wir auch dafür und finden das gut. Wir ermutigen die Mitgliedstaaten, sich genau zu überlegen, wo sie Glyphosat einsetzen oder nicht“, so der Bayer-Vertreter. Eine Verlängerung der Zulassung um zehn Jahre bedeute zudem, dass man nicht wieder Hunderte von Wissenschaftlern permanent damit beschäftigen müsse, um zu bestätigen, was ihre Vorgänger bereits konstatiert hätten. Damit komme für ein paar Jahre Ruhe in die Diskussion.
Über Bodengesundheit
" Glyphosat kann die Symbiose von Pflanzen und Bodenlebewesen stören, was zu einem erhöhten Düngerbedarf führt
und die Krankheitsanfälligkeit der Pflanzen erhöht. "
Mehr:
https://www.global2000.at/glyphosat-gefahren#:~:text=Glyphosat%20kann%20die%20Symbiose%20von,die%20Krankheitsanf%C3%A4lligkeit%20der%20Pflanzen%20erh%C3%B6ht.
Nicht nur der User hier sieht das anders,
Bayer selbst auch.
https://www.bayer.com/de/de/hsdf-schadet-glyphosat-der-biodiversitaet
Ich hätte gern Mittel im Einsatz die im Vorfeld ihre Ungiftigkeit beweisen müssen und nicht im Feldversuch.
Und dann?
Von nennenswerter kommerzieller Bedeutung ist Glyphosatresistenz aber nur bei Sojabohnen, Mais, Raps und Luzerne.
2016 beliefen sich die weltweit mit herbizidresistenten Pflanzen bestellten Flächen auf 161,9 Mio. ha,
wobei Glyphosatresistenz den überwiegenden Teil der Herbizidresistenzen ausmacht.[6]
Aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Glyphosatresistenz
2020
Erste Glyphosat-Resistenz in Deutschland
Mehr:
https://ojs.openagrar.de/index.php/JKA/article/download/14924/14729
Till Eulenspiegel II schrieb am 01.10.2023 09:16 Uhr
(2) (0)
Die Behauptung von Till Eulenspiegel zur Bodengesundheit und Artenvielfalt ist falsch.
Die Alternative zur Glyphosatanwendung ist Bodenbearbeitung oder der Einsatz von bisher nicht zugelassenen 4 anderen Wirkstoffen.
Bodenbearbeitung bedeuten Stickstoffaustrag ins Grundwasser und arbeitsaufwendige Handarbeit.
Till Eugenspiegel schrieb am 30.09.2023 09:43 Uhr
(5) (1)
Artenvielfalt schützen, Glyphosat stoppen!
Über 140 000 Menschen haben hier schon unterschrieben.
Dies ist eine gemeinsame Aktion mit Greenpeace,
dem Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft,
Slow Food und Ekō.
Die angezeigte Anzahl der Teilnehmenden entspricht der Gesamtzahl aller Teilnehmenden insgesamt.
„Wer jetzt behauptet, Glyphosat ist krebserregend oder steht im Verdacht, krebserregend zu sein, der stellt sich gegen die komplette Risikobewertung der Europäischen Union“, sagte Berninger im Gespräch mit AGRA-EUROPE."
Ja, aber ???
06/2023
Seit Bayer Monsanto übernommen hat, musste der Konzern sich gegen 154.000 solcher Klagen wehren.
Und auch wenn Bayer stets bestritten hat,
dass Glyphosat krebserregend ist,
hat es schon mehrere Milliarden Euro für Vergleiche ausgegeben,
Geld zurückgestellt und einige Verfahren spektakulär verloren.
Aus:
https://www.zeit.de/2023/25/glyphosat-klage-bayer-usa-krebserkrankung?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
Auch unter der Erdoberfläche scheint Glyphosat in schädlicher Weise zu wirken: Die Universität für Bodenkunde in Wien (Boku) kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Glyphosat die Aktivität und die Reproduktion von Regenwürmern einschränkt.
Jedem Laien ist klar, dass den Regenwürmern eine entscheidende Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit zukommt.
Mehr:
https://www.sueddeutsche.de/kolumne/glyphosat-regenwuermer-in-gefahr-1.3544508