Der Energiekonzern
RWE kommt mit seinem Milliarden-Windpark-Projekt «Nordsee» vor Juist voran: Der kanadische Versorger Northland gab am Donnerstag den Kauf von 85 Prozent des in drei Teile geteilten Großprojektes bekannt.
Ein Preis wurde nicht genannt. Die übrigen Anteile bleiben bei RWE. Die erste Stufe mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Euro und rund 332 Megawatt Stromerzeugung solle ab 2016 gebaut werden und 2017 ans Netz gehen, teilte die RWE-Erneuerbaren-Tochter Innogy mit.
Er rechne mit dem Abschluss der Verhandlungen über die Finanzierung in den nächsten Monaten, sagte Innogy-Chef Hans Bünting am Rande einer Konferenz auf Helgoland der dpa.
Die Anfang August in Kraft getretene EEG-Novelle habe für stabile Rahmenbedingungen beim Netzanschluss und der Vergütung gesorgt, sagte Bünting. Er sei froh, dass das jahrelang vorbereitete Projekt jetzt auch realisiert werde.
RWE sucht angesichts der hohen Verschuldung des Unternehmens für kapitalintensive Projekte Partner, um weiter Großprojekte umsetzen zu können. Ab 2017 werde der
Windpark für RWE Gewinne erwirtschaften, sagte Bünting. Die beiden noch ausstehenden Ausbaustufen des Windparks befänden sich allerdings noch in einem sehr frühen Planungsstadium.
Der Windpark wird mit - in allen drei Ausbaustufen - 162 geplanten Windturbinen auf einer Fläche von 100 Quadratkilometern Deutschlands größte Offshore-Windanlage mit einer Leistung von knapp 1.000 Megawatt. Die Gesamtkosten werden auf drei Milliarden Euro geschätzt.
Die EEG-Novelle hatte für Offshore-Wind, der deutlich teurer ist als Anlagen im Landesinneren, eine Ausbaugrenze von 6.500 Megawatt bis 2020 festgelegt. Bisher sind etwa 600 Megawatt in Betrieb. Bis 2030 soll der Wert auf 15.000 steigen dürfen. Das Gesetz sichert dem Projekt zehn Jahre feste Vergütungen zu. (dpa)