Nach einer dreimalig gesenkten Prognose und Kurzarbeit bekräftigte das Unternehmen am Donnerstag seine jüngsten Erwartungen für 2009. Q- Cells gehe von einem Umsatz zwischen 1,3 und 1,6 Milliarden Euro aus, sagte ein Firmensprecher. Beim Produktionsvolumen werde mit 600 bis 800 Megawatt gerechnet. Die Finanzen des Unternehmens seien «in bester Ordnung». «Wir stehen sehr robust da und damit werden wir sicher durch die Finanzkrise fahren», sagte der scheidende Finanzvorstand Hartmut Schüning nach Angaben des Sprechers. Allerdings schrieb
Q-Cells im ersten Quartal tiefrote Zahlen.
Am Mittwochabend hatte Q-Cells überraschend den Wechsel im Finanzvorstand vermeldet. Diese Entscheidung habe Schüning kürzlich gemeinsam mit dem Vorstand gefällt, nachdem vor wenigen Wochen eine stabile Finanzierung erreicht worden sei, sagte der Q-Cells-Sprecher der dpa am Donnerstag. Seit seinem Engagement 2005 habe Schüning, der nun eine berufliche Auszeit nehmen wolle, den Börsengang gestaltet und sei maßgeblich für die Entwicklung zum Marktführer verantwortlich gewesen. Sein Nachfolger wird der Unternehmensberater Nedim Cem (43). Q-Cells-Aktien fielen am Donnerstag um 2,76 Prozent auf 15,17 Euro. «Überraschende Personalwechsel in der Unternehmensführung sind immer schlecht für die Aktie», meinten Händler.
Im ersten Quartal war der Solarzellenhersteller mit 2.000 Beschäftigten wegen einer Abschreibung in dreistelliger Millionenhöhe tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von fast 400 Millionen Euro. Operativ erwirtschaftete das börsennotierte Unternehmen trotz des rapiden Preisverfalls und des durch die
Wirtschaftskrise ausgelösten Nachfrageeinbruchs einen Gewinn von nur knapp 15 Millionen Euro. Vor Jahresfrist waren es noch 58,9 Millionen Euro.Im vergangenen Jahr hatte Q-Cells einen Umsatz von rund 1,25 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das waren 46 Prozent mehr als 2007. Der Jahresüberschuss erhöhte sich um rund 28 Prozent auf 190,5 Millionen Euro. (dpa)