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03.02.2009 | 14:27 | Fruit Logistica 2009 

Berlin lädt zum Fruchthandelsgipfel

Berlin - In Berlin steht mit der FRUIT LOGISTICA 2009 das bislang größte und bedeutendste Treffen der Fruchthandelswelt bevor.

Fruchthandelsgipfel
(c) Fruit Logistica
Vom 4. bis 6. Februar präsentieren sich auf der Leitmesse für den internationalen Fruchthandel 2.288 Aussteller (2008: 2.110) aus 80 Ländern (2008: 68), darunter alle wichtigen Global Player des Obst- und Gemüsehandels und alle Unternehmen der internationalen Wertschöpfungskette. Besonders stark gestiegen ist die Anzahl der vertretenen Länder. Erstmals sind Aussteller aus Gambia, Guinea, den Komoren, Kroatien, Libanon und Usbekistan vertreten. Die größten Beteiligungen stellen die europäischen Fruchthandelsnationen Italien, Spanien, Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Der Anteil ausländischer Aussteller beträgt 89 Prozent.

Damit ist die FRUIT LOGISTICA in diesem Jahr die internationalste Messe in Deutschland. Auf einer Fläche von 88.000 Quadratmetern Hallenfläche (2008: 81.000 qm) bietet die Branche eine komplette Marktübersicht an Produkten und Dienstleistungen aus allen Handelsstufen des grünen Sortiments. Alles, was im Fruchthandel Rang und Namen hat, ist auf der dreitägigen Fachmesse vertreten, darunter die entscheidenden Handelspartner aus dem Groß- und Einzelhandel, von den Obst- und Gemüseerzeugern und vom Im- und Export. Insgesamt werden mehr als 50.000 Fachbesucher aus 125 Ländern zur Messe und den begleitenden Konferenzen erwartet.

Das Partnerland Chile wird sich auf der FRUIT LOGISTICA 2009 als größter Obstexporteur der südlichen Hemisphäre mit allen wichtigen Unternehmen und Branchenvertretern des Landes präsentieren. Eröffnet wird die FRUIT LOGISTICA 2009 am 3. Februar (18 Uhr, ICC Berlin, Saal 2) durch die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, und die chilenische Landwirtschaftsministerin Marigén Hornkohl. Seit 1993 findet die FRUIT LOGISTICA zum 17. Mal in Berlin statt.

Parallel zur FRUIT LOGISTICA veranstaltet die Messe Berlin in Halle 2.1 mit der FRESHCONEX 2009 eine Fachmesse für den Wachstumsmarkt der Fresh-Cut Convenience-Produkte im Frischfruchthandel.


Der Obst- und Gemüsemarkt

Von den weltweit erzeugten 800 Millionen Tonnen Gemüse (ohne Melonen) und gut 630 Millionen Tonnen Obst (mit Melonen) gehen gut sechs Prozent in den grenzüberschreitenden Handel. Zu den dynamischsten Importeuren des letzten Jahrzehntes zählt Russland: So steigerten sich die Einfuhren von frischem Obst und Gemüse zwischen 2005 und 2007 um ein Viertel auf knapp sieben Millionen Tonnen. Die Obsternte 2008 fiel in der EU wieder etwas reichlicher (+ 4 %) im Vergleich zum Vorjahr aus, dennoch dürfte die Ernte mit knapp 36 Millionen Tonnen etwas unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre gelegen haben.

Bei Gemüse wurde 2008 in der EU in etwa die Vorjahresmenge (64. Mio. t) geerntet. Dabei wurden leichte Flächeneinschränkungen durch höhere Erträge wieder ausgeglichen. Bei Frischgemüse konnte Spanien als wichtigster Exporteur in der Saison 2007/08 mit knapp 3,8 Millionen Tonnen Rekordmengen exportieren. Auch die Niederlande konnten ihre Exporte 2008 um knapp zehn Prozent steigern.

Die Obsternte im deutschen Marktanbau erreichte mit 1,3 Millionen Tonnen nicht ganz den hohen Vorjahreswert, die Marktproduktion von Gemüse übertraf mit 3,5 Millionen Tonnen aber sogar den Rekordwert des Vorjahres. Die deutschen Importe sind 2008 bei Gemüse in etwa konstant geblieben, bei Obst dürfte es ein kleines Minus gegeben haben. Circa 2.400 Unternehmen im Fruchthandel erwirtschafteten 2007 in Deutschland nach Schätzungen der ZMP circa 19 Milliarden Euro Umsatz. Nach dem preisbedingten Einbruch 2004 ist der Umsatz damit im dritten Jahr in Folge gestiegen, vor allem aufgrund höherer Preise. Im Jahr 2008 dürfte der Umsatz nur noch geringfügig gewachsen sein.


Jeder Bundesbürger isst 208 Kilogramm Obst und Gemüse im Jahr

Nach den aktuellen Ergebnissen im GfK-Verbraucherpanel 2008 zu den Frische-Märkten entfallen 29 Prozent aller Ausgaben für Frischeprodukte auf Obst, Gemüse und Kartoffeln. Damit gehören sie - neben Fleisch und Wurst - zu den wichtigsten Produktfeldern der Frische-Warengruppen (Wertvolumen ohne Molkereiprodukte von knapp 37,5 Mrd. € in 2008). Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat im Auftrag von ZMP und der CMA die Käufe und Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland für Frischobst und Frischgemüse im Jahr 2008 analysiert. Danach kaufte jeder Haushalt 83,6 Kilogramm (2007: 86,0 kg) Frischobst zu einem Durchschnittspreis von 1,62 Euro pro Kilogramm ein. Zusätzlich wurden 63,5 Kilogramm (2007: 63,4 kg) Frischgemüse pro Haushalt für durchschnittlich 1,88 Euro pro Kilogramm gekauft.

Dabei landeten beim Frischobst die Äpfel mit 19,8 Kilogramm pro Haushalt am häufigsten in den Einkaufskörben, gefolgt von Bananen (16,4 kg), Apfelsinen (9,3 kg), Tafeltrauben (5,5 kg) sowie Clementinen und ähnliche Produkte (5,0). Beim Frischgemüse kauften die Haushalte am meisten Tomaten (10,5 kg) sowie Möhren (7,8 kg), Salatgurken (7,0 kg), Trockenzwiebeln (6,6 kg) und Paprika (4,9 kg). Umgerechnet auf den Jahresverbrauch pro Kopf hat ein Bundesbürger nach den aktuellen Zahlen für 2006/2007 208 Kilogramm frisches und verarbeitetes Obst (122,5 kg) und Gemüse (85,5 kg) konsumiert.


Konferenzen liefern wichtige Zusatzinformationen

Zum Auftakt des diesjährigen Konferenzprogramms lädt das 28. Frische Forum Obst und Gemüse ein, das „Die Handelsstrukturen der Zukunft – von der Produktion bis zum POS“ (3.2.) beleuchtet. Am Abend eröffnen Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sowie die chilenische Landwirtschaftsministerin Marigén Hornkohl die FRUIT LOGISTICA 2009. Keynote Speaker des Abends ist das Edeka-Vorstandsmitglied Gert Schambach.

Insgesamt sieben Hallenforen sind an den folgenden drei Messetagen geplant. Die Themen der vom FRUCHTHANDEL MAGAZIN (Düsseldorf) ausgerichteten Vortragsveranstaltungen lauten: „Wie positioniert sich der Einzelhandel? – ein Wettbewerb der Systeme“ (4.2.), „Chile - ein Partner mit Tradition und Zukunft“ (4.2.), „Polen – der nächste Big Player in Europa?“ (5.2.), „Strategische Optionen für die Obst- und Gemüseabteilung“ (5.2.), „CO2 und Energiekosten – der internationale Fruchthandel in der Zange“ (5.2.), „Der Verbraucher, das unbekannte Wesen“ (6.2.), „Innovationen für das Fruchtgeschäft – die perfekte Neuvorstellung“ (6.2.). Das Frische Forum und die sieben Hallenforen werden jeweils simultan in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch übersetzt.

Während der Messe können im Ausstellerforum „Großer Stern“ (Raum Sydney) folgende Firmen- und Produktpräsentationen von Ausstellern besucht werden: „Molekulare Testmethode zur Kontrolle der optimalen Reife und Lagerqualität“ (5.2.), „Gesundheitsaspekte der Erdbeere“ (5.2.), „Bayer CropScience Food Chain Partnership: das brasilianische Geschmacksgarantie-Programm“ (5.2.), „Nachhaltigkeit, Landwirtschaft und Verbraucher: Bedeutung und Auswirkungen auf Handel und Industrie“ (5.2.).

Herausragende Leistungen aus allen Bereichen des Frischfruchthandels würdigen die Branchenauszeichnungen „Grüner Merkur“ (3.2.) sowie der FRUIT LOGISTICA INNOVATION AWARD 2009 „FLIA“ (6.2.).


Besucher-Informationen

Die FRUIT LOGISTICA 2009 und die FRESHCONEX 2009 sind vom 4. bis 6. Februar täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Beim Online-Kartenkauf sind die Eintrittskarten zum Vorzugspreis von 22 Euro für die Tageskarte und 53 Euro für den Dauerausweis erhältlich. An der Tageskasse kostet die Eintrittskarte 25 Euro, der Dauerausweis 60 Euro. Der Dauerausweis inklusive der Teilnahme am Frische Forum Obst und Gemüse kostet 85 Euro. Alle Eintrittskarten beinhalten den Messekatalog, die Teilnahme an allen Hallenforen sowie den Besuch der FRESHCONEX. (messe-berlin)
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