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20.01.2011 | 09:03 | Grüne Woche 2011 

Ernährungsindustrie wächst 2010 moderat

Berlin - Für die Ernährungsindustrie hat das Jahr 2011 dramatisch begonnen. Die Internationale Grüne Woche 2011 wird vom Dioxinskandal überschattet.

Lebensmittel
(c) proplanta

Zum wiederholten Male sind Versäumnisse und kriminelle Machenschaften im Futtermittelbereich Auslöser für einen "Lebensmittelskandal" und damit für eine erneute Verunsicherung der Verbraucher.

"Opfer" des Dioxin-Skandals sind die Landwirte, die belastetes Futtermittel im guten Glauben bezogen haben; aber auch die weiterverarbeitende Industrie ist negativ betroffen, durch die Verunsicherung der Verbraucher - und nicht zuletzt durch einen schweren Imageschaden.

Dabei ist die Industrie in keiner Weise verantwortlich für diese Situation: sie kauft Rohstoffe ein und muss sich zunächst genau so wie jeder einzelne Verbraucher darauf verlassen können, dass ihre "Zutaten" sicher sind.

Die Ernährungsindustrie verurteilt daher mit Nachdruck die Vorkommnisse, die zum Dioxin-Skandal geführt haben und fordert, dass die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Vorschläge des Aktionsplans von Bundesministerin Aigner wertet die BVE als gute Basis, um rasch zu überzeugenden Loesungen zu kommen. Als Konsequenz aus dem aktuellen Dioxin-Fall fordert die Ernährungsindustrie:

  • Alle in der Futtermittel- und Lebensmittelkette müssen alles Notwendige tun, um den gesetzlichen Anforderungen, wie der Einhaltung von Höchstmengen an Dioxin, zu genügen. Lebensmittelsicherheit kann nur in der Kette und zwar bei strikter Einhaltung des Verantwortungsprinzips gewährleistet werden. Jeder in der Kette muss sich darauf verlassen koennen, dass seine jeweilige Vorstufe "sauber" arbeitet. Kriminelle Verstösse sind wirksam zu verfolgen und streng zu ahnden.

  • Fette, die für technische Zwecke bestimmt sind, haben in der Nahrungsmittelkette nichts zu suchen - insoweit müssen innerbetriebliche Produktionsströme strikt getrennt sein.

  • Deutschland braucht eine funktionierende, hochqualifizierte amtliche Futtermittel- und Lebensmittelkontrolle. Die Bundesländer sind aufgefordert zu prüfen, ob ihre Behörden personell, fachlich und organisatorisch für eine effiziente, risikoorientierte Überwachung ausgestattet sind und ihr Personal ggf. aufzustocken. Ein hoher Kontroll- und Verfolgungsdruck schreckt kriminelle Energie am besten ab, weil er die Gefahr erhöht "erwischt" zu werden.

  • Verbraucher und Wirtschaft haben einen Anspruch auf effizientes Krisenmanagement der Politik. Dazu gehören die Abstimmung von Bewertungen und Massnahmen der Bundesländer untereinander und mit dem Bund, die kontinuierliche, objektive Unterrichtung ueber die Lage sowie eine vernünftige Kommunikationsarbeit aller politisch Verantwortlichen.

  • Schadstoffbelastungen dürfen erst gar nicht in die Nahrungsmittelkette gelangen. Dabei gilt das Verursacherprinzip. Die Verbesserung des Dioxin-Monitorings unterstützt die BVE daher ebenfalls.
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