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04.04.2010 | 18:49 | Panorama  

«Öko-Ostern» mit den Obamas

Washington - Öko-Ostern im Weißen Haus: Das Gesundheitsbewusstsein der First Family macht auch vor dem kommenden Fest nicht Halt.

«Öko-Ostern» mit den Obamas
Wenn Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle am Ostermontag mit Kindern Eier durch den Garten der US-Regierungszentrale rollen, wollen sie den Spaß mit einer Botschaft verknüpfen: Schont die Umwelt, bewegt euch und ernährt euch gesund.

Das traditionelle Ostereierrollen auf dem «South Lawn», dem südlichen Rasen, hat eine lange Tradition: Es findet schon seit mehr als 130 Jahren statt. Im vergangenen Jahr setzten die Obamas einen neuen Rekord: Rund 30.000 Familien tummelten sich auf dem Gelände des Weißen Hauses, zumeist ausgewählt im Lotterie-Verfahren, und 13.000 hartgekochte Eier wurden gerollt oder von den kleinen Gästen in ihren Verstecken aufgespürt.

Diesmal soll es ähnlich voll werden, und wer das Glück hat, dabei zu sein, erhält noch ein Andenken zum Mitnehmen: quietschbunte Holzeier mit den Unterschriften der Obamas. Produziert wurden sie aus Hartholz, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Die Farben - pink, gelb, lila und giftgrün - basieren nach Angaben des Weißen Hauses auf Pflanzenöl. Zu haben sind die Eier auch per Internet: für 7,50 Dollar pro Stück oder 26,50 Dollar im Vierer-Set. Das diesjährige Motto der Eier-Spiele lautet: Auf die Plätze, Achtung, fertig, los! Dahinter steckt vor allem die First Lady, die der verbreiteten Kinder-Fettleibigkeit in den USA den Kampf angesagt hat. So sollen die kleinen Besucher am Ostermontag durch verschiedene Sportspiele zu einem aktiven Leben angeleitet werden.

Zudem baut das Weiße Haus Kochstationen auf dem Rasen auf, an denen vorexerziert wird, wie man sich gesund und trotzdem kulinarisch ernähren kann. Erst vor kurzem hatte Michelle Obama die US-weite Kampagne «Let's move» (etwa: Lasst uns auf die Beine kommen) gestartet. Sie will Kinder - und Eltern - vom Fernseher oder Computer weglocken und zugleich auch von den Überdosen an süßen, fetten oder salzhaltigen Speisen, sei es auf dem Familientissch oder in der Schulkantine. So hat sich die Präsidenten-Ehefrau erst vor kurzem auf einer Konferenz auch mit Vertretern der US-Lebensmittelindustrie getroffen, um sie an deren Mitverantwortung für eine gesunde Nation zu erinnern.

Nach den Worten der First Lady herrscht in den USA eine wahre «Epidemie von Kindheits-Fettleibigkeit», und die Wissenschaft gibt ihr Recht. Nach einer im März veröffentlichen Studie sind 7,3 Prozent der Jungen und 5,5 Prozent der Mädchen im Alter von 2 bis 19 Jahren extrem übergewichtig, was unter anderem Herzkrankheiten und Diabetes begünstigen kann.

Dabei gibt Michelle Obama auch offen zu, dass sie selbst ihre Familie lange Zeit ungesund ernährt habe. «Auch ich war eine berufstätige Mutter zwischen Terminen und Anrufen, Ballett und Fußball», sagte die zweifache Mutter auf der Konferenz der Lebensmittelindustrie Mitte März. «Meine Familie verfiel in die Gewohnheit, schnell im Vorübergehen etwas zum Essen zu greifen, wir aßen mehr und mehr zwischen den Mahlzeiten.» Und was wird bei den Obamas am Ostersonntag aufgetischt? Das ist vorerst noch ein Geheimnis, aber wahrscheinlich - so tippen Insider - wird bei allem Gesundheitsbewusstsein der traditionelle Osterschinken nicht fehlen. (dpa)
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