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12.10.2012 | 14:24 | Lebensmittelverschwendung 

In Bayern landen 65 Kilo Lebensmittel pro Kopf im Müll

Kulmbach - Die Verbraucher in Bayern werfen jedes Jahr 65 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Besonders in den Städten landen Obst, Gemüse und viele andere Nahrungsmittel im Abfall - obwohl sich dies oft vermeiden ließe, wie eine Studie zur Lebensmittelverschwendung in Bayern ergab.

Müll
(c) proplanta
Erste Ergebnisse daraus stellte Ernährungsminister Helmut Brunner (CSU) am Freitag bei einer Tagung in Kulmbach vor. Demnach könnte fast die Hälfte der Lebensmittelabfälle durch eine bessere Planung des Kochens und Essens vermieden werden. Insgesamt fallen jedes Jahr in den bayerischen Haushalten rund 816.000 Tonnen Lebensmittelabfälle an. Nur 18 Prozent der Abfälle sind nach Schätzungen von Experten nicht zu vermeiden.

Sorglos gehen vor allem die Städter mit Nahrungsmitteln um. In ländlichen Regionen Bayerns werfen die Verbraucher durchschnittlich 64 Kilo pro Kopf und Jahr in den Abfall, in den Städten 69 Kilo. «Die Studie zeigt, dass sich der hohe Stellenwert der Landwirtschaft in Bayern positiv auf die Wertschätzung für Lebensmittel auswirkt», sagte Brunner.

In städtischen Regionen müsse deshalb wieder mehr Interesse und Verständnis für den Zusammenhang zwischen der Arbeit der Bauern und der Lebensmittelproduktion geweckt werden. «Schon unsere Kinder sollen hautnah erleben, wie Lebensmittel entstehen und welcher Aufwand und welche Verantwortung damit verbunden sind.» Künftig soll nach den Plänen des Ministeriums jedes Grundschulkind in Bayern mindestens einen Tag auf einem Bauernhof verbringen.

Bundesweit wirft jeder Verbraucher pro Jahr durchschnittlich sogar 82 Kilo Lebensmittel in den Abfall. Am häufigsten betroffen sind Obst und Gemüse. Brunner nannte es beschämend, dass täglich riesige Mengen auf dem Müll landen, die zuvor oft mit gewaltigem Aufwand und Ressourcen erzeugt wurden.

«Wenn wir das Wegwerfen von Lebensmitteln wirksam eindämmen wollen, müssen wir an den richtigen Stellen ansetzen.» Dafür sei es wichtig, genaue Informationen über die Lebensmittelverwertung in der gesamten Kette vom Erzeuger über den Handel bis zum Verbraucher zu erhalten. Diese sollen durch die Studie erbracht werden, die im Frühjahr abgeschlossen und vollständig veröffentlicht werden soll. (dpa/lby)
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