Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
19.03.2020 | 09:51 | Neue Lungenkrankheit 

Coronakrise: Bleiben Reiterhöfe weiterhin geöffnet?

Kiel - Reiterhöfe in Schleswig-Holstein sind zunächst nicht direkt von den Abwehrmaßnahmen gegen das neuartige Coronavirus betroffen.

Coronakrise Öffnung Reiterhöfe
Reiterhöfe in Schleswig-Holstein weiterhin geöffnet. (c) proplanta
Während Reitervereine Unterricht und Turniere absagen mussten, könnten Stallbesitzer weiterhin selbst entscheiden, ob sie ihren Betrieb für Personenverkehr derzeit schließen oder nicht, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Donnerstag in Kiel. Die Versorgung und Pflege der Tiere müsse sichergestellt sein.

Soziale Kontakte vermeiden und wenn möglich zu Hause bleiben, so schützt man sich am besten vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Das ist aber nur schwer vereinbar mit den täglichen Pflichten von Pferdebesitzern. Zunächst sollen sie laut Ministerium weiterhin die Möglichkeit haben, sich um ihre Schützlinge zu kümmern. Komme es allerdings vermehrt zu Ausgangssperren, könnte das Tierwohl akut bedroht sein, betonte die Tierärztin Gitta Reimers von der mobilen Pferdepraxis in Großhansdorf bei Hamburg.

Zwar sind Reiterhöfe und Pensionsställe als Privatbetriebe nicht unmittelbar von den bisher angekündigten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus betroffen. Verbände wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) oder der Pferdesportverband Schleswig-Holstein empfehlen trotzdem eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen.

Oft handelt es sich dabei um die bekannten Regeln: Auch in Scheunen solle Körperkontakt vermieden und ein Mindestabstand von ein bis zwei Metern eingehalten werden; auch sollte man sich regelmäßig die Hände waschen. Gerade in Pensionsställen, bei denen sich die Tierhalter selbst darum kümmern, dass ihr Pferd ausreichend Bewegung bekommt, seien die Pferdebesitzer in der Plicht, frühzeitig miteinander in Kontakt zu treten. Im Ernstfall müssten alle Bescheid wissen, wo der jeweilige Sattel ist, was beim Ausritt mit dem ungewohnten Pferd zu beachten ist und welches Futter das jeweilige Tier am liebsten mag.

Droht eine allgemeine Ausgangssperre, könnte sich die Lage schnell zuspitzen: Auf Nachfrage haben verschiedene Pensionsställe und Reitvereine angegeben, dass sie die Versorgung aller Tiere alleine nicht umfassend sicherstellen könnten. Werden Pferde nicht ausreichend bewegt, könne das zu Koliken, Muskelproblemen und Verhaltensstörungen führen, sagte Reimers. Dann wäre das Tierwohl akut in Gefahr.
dpa/lno
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Experten überprüfen Corona-Maßnahmen - Empfehlungen für die Zukunft

 Rätselhafter Corona-Effekt: Deutlich mehr Fälle verfrühter Pubertät

 Corona-Topf der EU: Zur Halbzeit erst Drittel der Gelder ausgezahlt

 Bayern kritisiert umfangreiche Prüfungen von Corona-Hilfsgeldern

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken