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19.02.2013 | 09:45 | Fleischskandal 

Dönerfleisch soll schärfer kontrolliert werden

Berlin - Als Konsequenz aus dem Fleischskandal sollen Döner in Berlin künftig stärker kontrolliert werden.

Dönerfleisch
(c) proplanta
Es sei eine Zumutung für muslimische und jüdische Mitbürger, Döner mit Schweinefleisch zu essen, sagte Verbraucherschutzsenator Thomas Heilmann (CDU) am Montag in Berlin. Ein Berliner Institut hatte bei der Untersuchung von Proben aus Leipzig und Berlin Schweine- und Pferdefleisch in Dönern gefunden. An diesem Dienstag sollen in der Hauptstadt zudem Ergebnisse weiterer Analysen von Fleischproben vorliegen.

Im Zuge des Pferdefleisch-Skandals wurde am Montag bekannt, dass der Discounter Aldi auch in Berlin falsch deklarierte Fertiggerichte verkaufte.  In «Tiefkühl Penne Bolognese 750 g» und «Gulasch 540 g Dose, Sorte Rind» seien Pferdefleisch-Anteile nachgewiesen worden, teilte Aldi Nord in Essen mit. Senator Heilmann forderte die Kunden auf, die Ware zurückzubringen.

In Berlin wird derzeit untersucht,  ob verdächtige andere Produkte in der Hauptstadt angeboten wurden. «Morgen erwarten wir die ersten 20 Ergebnisse», kündigte Heilmann mit Blick auf Dienstag an. Darüber hinaus kündigte er eine bessere Abstimmung bei den Kontrollen innerhalb der Bezirke an. Darauf hätten sich die Stadträte bei ihrer Sitzung am Montag geeinigt.

Lebensmittelanalytiker rechnen damit, dass sich der Skandal ausweitet. Der Geschäftsführer des ifp Instituts für Produktqualität in Berlin, Wolfgang Weber, bestätigte, dass sein Institut auch bei Döner-Untersuchungen im Auftrag des Fernsehsenders RTL in Leipzig und Berlin in einer Probe einen Anteil von einem Prozent Pferdefleisch entdeckt hat - und in drei Proben sieben Prozent Schweinefleisch.
 
Die Verbraucherminister der Länder und des Bundes verständigten sich am Montag darauf, höhere Strafen und Bußgelder bei Etikettenschwindel sowie schärfere Vorgaben für die Eigenkontrollen der Unternehmen zu prüfen. Geplant sind zusätzliche Tests von Fleischprodukten und eine zentrale Internet-Seite mit Informationen über Produktrückrufe. Deutschland will sich zudem in der EU für eine Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Fleischprodukte einsetzen.

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hatte ihren Länder-Kollegen einen Nationalen Aktionsplan als Konsequenz aus dem Skandal vorgeschlagen. Geprüft werden soll nun darüber hinaus auch, ob es Unternehmen den zuständigen Länderbehörden melden müssen, wenn sie den Verdacht auf Täuschungsfälle haben. Vorgeschrieben ist dies bisher nur, wenn Gesundheitsgefahren bestehen.

Heilmann hatte sich zuvor für ein Meldesystem im Internet und schärfere Sanktionen für Händler und Lieferanten ausgesprochen. Durch die Veröffentlichung der genauen Herkunftsdaten tierischer Produkte könnten die Verbraucher besser nachvollziehen. Im Internet sei mehr Platz für die oft umfangreichen Listen als auf den Verpackungen, sagte Heilmann. (dpa)
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