Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.01.2021 | 11:05 | Fleischpreisdiskussion 

Fleisch darf mehr kosten - wenn das Bauern und Tieren hilft

Bonn - Mehr als zwei Drittel der Verbraucher in Deutschland sind nach einer aktuellen Umfrage bereit, mehr Geld für Fleisch und Milch zu bezahlen, wenn dadurch den Bauern, der Umwelt oder den Tieren geholfen wird.

Fleischpreis
Verbraucher wären bereit, mehr Geld für Fleisch und Milch zu bezahlen, wenn das Geld bei den Landwirten ankommt oder den Tieren geholfen wird. (c) proplanta
Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners.

Gut 70 Prozent der Befragten hielten demnach einen Preisaufschlag von 20 Prozent auf Hackfleisch für angemessen, wenn die Preiserhöhung zu 100 Prozent an die Bauern weitergegeben würde. Eine Preisaufschlag von 25 Prozent auf Milch hielt immerhin noch die Hälfte der Verbraucher für akzeptabel.

Voraussetzung für die Bereitschaft, mehr zu zahlen, sei allerdings, dass der Preisaufschlag dem Wohle des Landwirtes, der Tiere oder der Umwelt diene, heißt es in der Studie. Am größten war die Zahlungsbereitschaft der Umfrage zufolge, wenn das Geld den Tieren zugute kam. Doch auch wenn es den Bauern oder der Umwelt zugute kam, war die Zahlungsbereitschaft kaum geringer.

«Das zeigt, dass entgegen der hohen Preissensibilität in Deutschland die Akzeptanz für ökologisch motivierte Preiserhöhungen bei Lebensmitteln und besonders bei Fleisch über alle Einkommensschichten hinweg sehr groß ist», sagte Tim Brzoska von Simon-Kucher.

Für den Lebensmittelhandel biete sich hier eine gute Möglichkeit, sich gegenüber den Wettbewerbern zu profilieren und neue Kunden zu gewinnen, betonten die Unternehmensberater. Denn rund 60 Prozent der Befragten gaben an, sie würden einen Lebensmitteleinzelhändler bevorzugen, der zwar höhere Preise verlangt, diesen Aufpreis aber an die Bauern weitergibt.

Allerdings sollten die Händler nach Einschätzung des Simon-Kucher-Handelsexperten Tobias Hadinoto trotzdem auch weiterhin günstigere Offerten im Angebot haben. Denn die Ergebnisse der Studie zeigten zwar, dass die Akzeptanz der Konsumenten für höhere Lebensmittelpreise im Durchschnitt groß sei. «Aber es gibt immer auch Kundengruppen, die weiterhin auf Günstigpreise setzen.»
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Viele Menschen mögen Tiere - manche als Hausgenosse, manche auf dem Teller

 Gewerkschaften fordern EU-Regeln für Fleischindustrie

 Mehrheit würde höhere Fleischpreise für Tierwohl in Kauf nehmen

 Geprüfte Betriebe fallen bei Fleischkennzeichnung durch

 Britische Fleischindustrie kritisiert verschärfte Einwanderungsregeln

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken