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11.10.2014 | 10:03 | Weihnachtsleckereien 

Keine Experimente beim Weihnachtsgebäck

Düsseldorf - Und sie naschen wohl doch. Angeblich sind die Deutschen genervt, wenn Printe, Dominostein und Lebkuchen schon im September in den Regalen locken.

Schon im September und Oktober liegen Zimtsterne, Dominosteine und Printen in den Läden. Viele Verbraucher schimpfen darüber - gekauft wird trotzdem: Ein Drittel der Weihnachtsleckereien wird bereits im Herbst gegessen.
(c) proplanta
Hardliner fordern sogar ein Verbot des frühen Verkaufs von Weihnachtsartikeln. Aber ein Drittel des Saisongebäckes geht im September und Oktober über die Ladentheke, wie der Alleininhaber der Aachener Lambertz-Gruppe, Hermann Bühlbecker, am Donnerstag in Düsseldorf feststellte.

«Die ersten schmecken am besten.» Entscheidend für den Appetit sei das Wetter. Und das war zum Saisonstart etwas zu warm: Nur ungemütliches, kaltes Herbstwetter ist gutes Printenwetter.

Statistisch verputzt jeder Deutsche im Jahr zwischen September und Ende Dezember rund 800 Gramm Zimtsterne, Printen, Lebkuchen und Co. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie ist diese Menge seit Jahren stabil. «Der Markt ist gesättigt, es wird nicht mehr gegessen», sagte Verbandssprecherin Solveig Schneider.

Mittlerweile gebe es spezielle Angebote, gluten- oder lactosefrei, fettreduziert, für Vegetarier und Veganer. Nicht jeder mag Orangeat und Zitronat im Stollen, den gebe es jetzt auch ohne. Aber grundsätzlich sieht Schneider die klassischen Rezepte ganz weit vorn: «Verbraucher wollen ein Produkt, dass sie schon als Kind kennengelernt haben.» Das sieht auch Lambertz-Chef Bühlbecker so: Die Verpackung darf sich verändern, aber der Inhalt muss schmecken wie immer. 

«Der Verbraucher erwartet nach acht Monaten Pause seinen Dominostein, seine Printe, seinen Spitzkuchen», sagte der Chef der Lambertz-Gruppe, nach eigenen Angaben Weltmarktführer beim Saisongebäck. Nur keine Experimente bei Lebkuchen und Co, das würde nur irritieren. «Da muss man sehr vorsichtig sein, wenn man meint, variieren zu müssen», sagte Bühlbecker. Plötzlich Aprikosenmarmelade im Dominostein - geht gar nicht. 

Diese Haltung hat sich vor allem bei den Lebkuchen ausgezahlt: Der gute Lebkuchenabsatz bescherte der Firmengruppe im Geschäftsjahr 2013/2014 ein Umsatzplus von vier Prozent auf 585 Millionen Euro.

Der «Verbraucher» ist bei den Saisongebäcken typischerweise eine Verbraucherin - eine ältere Dame, die die Familie mit den Leckereien versorgt. Lambertz liebäugelt aber auch mit jungen Leuten und zwar bei den Ganzjahresgebäcken. Sie sollen puristisch strukturierte Gebäckmischungen und Knusper Marshmallows aus Schaumzucker kaufen.

Sehr innovativ für ein über 300 Jahre altes Unternehmen, das über viele Jahre Printenbäcker genannt wurde. Bis 1976 war Lambertz ein reiner Printenhersteller für den Fachhandel. «Wir haben mal mit 16 Millionen D-Mark angefangen und haben dann eine kontinuierliche Entwicklung vollzogen in einem wenig dynamischen Markt», sagte Bühlbecker. (dpa)
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