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10.09.2008 | 14:42 | Verbraucherpreise 

Lebensmittel im August nicht teurer

Bonn - Frische Lebensmittel sind im August 2008 gegenüber Juli 2008 nicht teurer geworden.

Währung
(c) proplanta
Zu dieser Einschätzung kommt die ZMP auf der Grundlage der aktuellen Daten des ZMP-Frischeindex. Günstiger als im Juli 2008 waren vor allem Kartoffeln, Gemüse und Geflügel; teurer dagegen Rindfleisch, Wurst und Fleischwaren, Obst, Speiseöl und Margarine. Im Vergleich zum August 2007 waren Frischeprodukte 7,3 Prozent teurer. 


Milch und Milchprodukte

Der ZMP-Verbraucherpreisindex weist im August 2008 für Milch und Milchprodukte gegenüber Juli 2008 keine Veränderung aus. Seit den Preiserhöhungen Anfang Juni für Milch und Butter blieben die Preise unverändert. Im Jahresvergleich dagegen waren Milch und Milchprodukte im August 2008 knapp vier Prozent und Käse rund 19 Prozent teurer als im August 2007. Im August 2008 kosteten das 250-Gramm - Päckchen Deutsche Markenbutter mit durchschnittlich 87 Cent 32 Cent weniger als im August 2007; ein Liter frische Vollmilch war mit 71 Cent um 4 Cent teurer. Bei Käse hat es im Vergleich zum Vorjahr keine Preissenkungen gegeben. 


Fleisch

Im August 2008 waren Rindfleisch 4,3 Prozent, Schweinefleisch 0,3 Prozent und Fleischwaren und Wurst 3,1 Prozent teurer als vor im Juli 2008. Gegenüber dem Vorjahr sind die Preise noch deutlicher gestiegen: Rindfleisch +9,8 Prozent, Schweinefleisch +5,5 Prozent sowie Fleischwaren und Wurt +4,8 Prozent.
Seit Februar 2008 steigen die Erzeugerpreise sowohl für Rindfleisch als auch für Schweinefleisch. Diese Entwicklung erreichte in den vergangenen Monaten auch die Ladentheken. Schon Anfang des Jahres stiegen die Verbraucherpreise für Rindfleisch Monat für Monat zwar moderat, aber stetig. Die rückläufigen Importe aus Südamerika in die EU begrenzen das Angebot. Inzwischen zahlen die Verbraucher etwa 10 Prozent mehr für Rindfleisch als vor einem Jahr.

Viele Ferkelzüchter und Schweinemäster haben europaweit angesichts des Mißverhältnisses zwischen hohen Futterkosten und niedriger Erzeugerpreisen ihre Produktion reduziert. Schweinfleisch wurde knapper und die Erzeugerpreise stiegen. Jedoch hat sich dies lange nicht auf die Verbraucherpreise ausgewirkt. Im Juni und Juli 2008 erhöhte der Handel schließlich doch die Preise für Schweinefleisch. Im August waren die Preiserhöhungen abgeschlossen, und die Verbraucherpreise blieben stabil. Gegenüber dem Vorjahr ist Schweinefleisch nun 5,5 Prozent teurer.

Im August zogen die Preise für Fleischwaren und Wurst nach. Die Fleischwarenindustrie konnte nach streckenweise schwierigen Verhandlungen mit einzelnen Handelsunternehmen zumindest einen Teil der gestiegenen Rohstoffkosten weitergeben. Je nach Produkt betragen die Preissteigerungen bis zu 22 Prozent gegenüber August 2007. Im Durchschnitt zahlten die Verbraucher im August 2008 allerdings nur 5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
 

Obst und Gemüse

Die Preise für Obst sind im August 208 gegenüber Juli 2008 um rund zwei Prozent gestiegen. Teurer als im Juli waren vor allem Äpfel, was jedoch saisonal bedingt ist. Alterntige Ware war nur noch begrenzt verfügbar, und in den Anbaugebieten in Europa begann erst Ende August die Apfelernte. Ein größeres Angebot an Lagersorten wird im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) im September erwartet.

Zwetschgen sind in diesem Jahr aufgrund unterdurchschnittlicher Erntemengen im inländischen Anbau und eines Rückgangs ungarischer Importe deutlich teurer als im Vorjahr. Auch Pfirsiche und Nektarinen kosteten mehr als im Vorjahr. Der große Eigenbedarf in Italien, Spanien und Griechenland sowie aufnahmefähige und zahlungsbereite Märkte in Osteuropa und Russland lassen nur begrenzte italienische Anlieferungen auf die hiesige Märkte kommen. Im Vergleich zum August 2007 zahlten die Verbraucher rund 14 Prozent mehr für Obst.

Gemüse war für die Verbraucher im August 2008 knapp neun Prozent günstiger als im Juli 2008. Bedingt durch die Sommerferien und die kühlen Temperaturen wurde typisches Sommergemüse wie Salate, Gurken und Tomaten schwächer nachgefragt. Es stand jedoch reichlich Ware zur Verfügung, die der LEH mit niedrigen Aktionspreisen anbot. So wurde zum Beispiel Eisbergsalat in Aktionen teilweise für weniger als 40 Cent je Stück angeboten, was aber nicht ausreicht, um die Kosten für Erzeugung, Aufbereitung und Vermarktung zu decken.

Auch Zucchini wurden im LEH zu günstigen Preisen angeboten. Ferner waren alle bedeutenden Kohlarten günstiger als im Vorjahr, da das Angebot meist reichlich ausfiel. Während in den Vorjahren die Preise Ende August wieder anzogen, blieben sie in diesem Jahr niedrig. Im Vergleich zum August 2007 war Gemüse rund zwei Prozent günstiger.


Kartoffeln

Speisekartoffeln waren im August 2008 gegenüber Juli 2008 knapp 15 Prozent günstiger. Am 10. August endet jährlich die Saison für Speisefrühkartoffeln. Nur Kartoffeln, die bis zu diesem Datum verladen wurden, dürfen in den Geschäften als Speisefrühkartoffeln verkauft werden. Im Vorjahresvergleich waren deutsche Kartoffeln im August 2008 rund 12 Prozent teurer.


Geflügel

Im August 2008 haben die Verbraucher ein Prozent weniger für Geflügelfleisch bezahlt als im Juli. Im Verlauf des Jahres 2007 verteuerten sich Putenschnitzel so stark, dass die Verbraucher dafür mehr bezahlten als für Schweine- oder auch Hähnchenschnitzel. Daraufhin griffen die Verbraucher deutlich öfter bei den Konkurrenzprodukten zu als bei Putenschnitzeln. Im August hat sich die Preisdifferenz zu Schweineschnitzeln aber wieder auf neun Prozent verringert, da auch Schweineschnitzel teurer angeboten wurden. Anfang dieses Jahres waren Putenschnitzel noch 14 Prozent teurer als Schweineschnitzel. Hähnchenschnitzel und Putenschnitzel kosteten im August etwa gleich viel. Im Vergleich zum Vorjahr war Geflügelfleisch im August 2008 rund acht Prozent teurer.


Eier

Die Eierpreise blieben im August 2008 gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert. Zwar kauften die Verbraucher im Vergleich zum Juli 2008 wieder mehr Eier, allerdings steht auch genügend Ware zur Verfügung. Da im Süden Deutschlands immer mehr Geschäfte Bodenhaltungsware statt Käfigeier listen, ist der Markt für Käfigware reichlich versorgt während Eier aus Bodenhaltung knapper werden. Im Jahresvergleich waren Eier im August 2008 knapp neun Prozent teurer als im gleichen Monat des Vorjahres.


Margarine und Speiseöl

Der Einkauf von Margarine und Speiseöl war für die Verbraucher im August 2008 vier Prozent teurer als im Juli. Im Vorjahresvergleich weist der Preisindex ein deutliches Plus von knapp 26 Prozent auf. Das knappe Angebot an den Pflanzenölmärkten hat in den vergangenen Monaten hohe Rapsölpreise verursacht. Ein Liter reines Pflanzenöl in der Plastikflasche kostete im August 2008 durchschnittlich 1,35 Euro. Dies sind rund 60 Prozent mehr als vor einem Jahr, als die Verbraucher dafür im Durchschnitt nur 0,85 Euro ausgaben.


Brot

Die gestiegenen Preise für Brotgetreide haben sich auch auf die Verbraucherpreise ausgewirkt. Die Verbraucher zahlten im August 2008 für Brot und Kleingebäck rund sechs Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Dennoch zeigen die ZMP-Ergebnisse, dass sich die Lage schon seit Jahresbeginn beruhigt hat. (zmp)
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