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18.12.2012 | 14:50 | Lebensmittelsicherheit 

Erneut Mineralöle in Adventskalendern entdeckt

Düsseldorf - Mineralölrückstände in Adventskalendern: Eine neue Untersuchung bestätigt die Erkenntnisse von Stiftung Warentest. Ursache sind die Druckfarben in der Altpapier-Verpackung. Auch andere Lebensmittel seien betroffen, sagen Experten.

Schokolade
(c) proplanta
Erneut haben Chemiker Mineralölrückstände in Lebensmitteln nachgewiesen. Das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium hatte elf Adventskalender untersuchen lassen: In fünf Kalender-Schokoladen konnte ein Untersuchungsamt jetzt sogenannte aromatische Kohlenwasserstoffe nachweisen. Damit seien Untersuchungsergebnisse der Stiftung Warentest bestätigt, berichtete das NRW-Verbraucherschutzministerium am Dienstag in Düsseldorf.

Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) geht davon aus, dass die Belastung von den mineralölhaltigen Druckfarben auf der Verpackung oder durch die Verwendung von recyceltem Altpapier ohne geeignete Sperrschichten ausgeht.

«Das Ergebnis macht deutlich, dass es hier nicht nur um Adventskalender allein geht.» Er forderte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) auf, eine bereits seit dem Frühjahr 2011 im Entwurf vorliegende «Mineralölverordnung», die Grenzwerte festlege, in Kraft zu setzen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist nach eigenen Angaben seit mehreren Jahren darauf hin, dass Mineralölbestandteile aus recycelten Kartons auf Lebensmittel übergehen können. Der Grund: Für die Herstellung wird unter anderem bedrucktes Altpapier verwendet, das Mineralölbestandteile aus Zeitungsdruckfarben enthalten kann. Der Übergang dieser Substanzen wurde bisher insbesondere bei trockenen Lebensmitteln mit großer Oberfläche wie etwa Reis oder Gries nachgewiesen.

Die Stiftung Warentest hatte Ende November gemeldet, bei einer Schokoladen-Untersuchung in 9 von 24 Kalendern aromatische Mineralölbestandteile gefunden zu haben. Diese Stoffe gelten als gesundheitsschädlich: Bei einigen aromatischen Kohlenwasserstoffen schließt das BfR eine Krebsgefahr nicht aus.

Bei der aktuellen Untersuchung in Nordrhein-Westfalen lagen die Gehalte der aromatischen Kohlenwasserstoffe bei drei der fünf Proben an der Nachweisgrenze. Bei den beiden anderen habe der Gehalt bei 3,1 und 5,2 Milligramm je Kilogramm Schokolade gelegen, berichtete das Ministerium. Bei der höchstbelasteten Probe machte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA MEL) die Verwendung von mineralölhaltigen Druckfarben als Hauptursache der Belastung aus. Bei der anderen Probe ist noch offen, woher die Stoffe kommen. (dpa)
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