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24.01.2013 | 14:32 | Schadstoffbelastung 

Keine Schadstoffe in Obst und Gemüse durch Faserfirma

Wiesbaden / Braunfels - Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht im Umfeld der umstrittenen Faserfirma Woolrec keine Gesundheitsgefahren durch Schadstoffe in Obst und Gemüse.

Belastetes Gemüse?
(c) proplanta
Das teilte das hessische Umweltministerium am Mittwoch in Wiesbaden mit. Das Institut habe Gutachten zu Proben über eine mögliche Belastung unter anderem mit Dioxin bewertet. Demnach sei eine gesundheitliche Gefährdung der Verbraucher durch den Verzehr von Äpfeln oder Tomaten unwahrscheinlich. Eine abschließende Risikobewertung sei aber wegen der begrenzten Probenzahl noch nicht möglich.

Seit Monaten sorgen mögliche Schadstoffbelastungen durch das Unternehmen in dem mittelhessischen Ort Braunfels-Tiefenbach für Diskussionen. Woolrec hatte Abfälle gefährlicher künstlicher Mineralfasern verarbeitet, derzeit ist der Betrieb aber auf Anordnung des Regierungspräsidiums Gießen geschlossen.

Bei dem Streit ging es auch um die unterschiedliche Bewertung von Boden- und Pflanzenproben aus der Umgebung der Firma. Das hessische Landeslabor hatte keine überhöhten Schadstoffwerte gesehen, ein von Bürgern beauftragter Gutachter dagegen eine «gefährlich hohe Dioxinbelastung». Daraufhin wurde das Bundesinstitut eingeschaltet.

Das Regierungspräsidium erklärte, es habe an der Auffassung des Landeslabors nicht gezweifelt. Man sei froh, dass diese Haltung durch das Institut gestützt werde. Die Behörde kündigte dennoch an, weitere Obst- und Gemüseproben nehmen zu lassen. Die Interessengemeinschaft Tiefenbach sah indes weiterhin keine Entwarnung: Das Gutachten des Bundesinstituts sei in Wiesbaden falsch interpretiert worden, teilte sie mit. (dpa/lhe)
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