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31.07.2023 | 06:46

Sind die Deutschen zufrieden mit Lebensmittelvielfalt im Einzelhandel?

Berlin - Die Verbraucher in Deutschland sind mit dem heimischen Lebensmittelangebot zufrieden. Das für die Kaufentscheidung ausschlaggebendste Kriterium bleibt nach wie vor der Preis, auch wenn andere Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen.

Lebensmittelvielfalt Einzelhandel
Repräsentative Umfrage des Lebensmittelverbandes Deutschland - Preis nach wie vor das wichtigste Kaufkriterium. (c) proplanta
Und obwohl ein Großteil angibt, grundsätzlich offen für neue Lebensmittelprodukte zu sein, ernähren sich die meisten doch auf althergebrachte Weise und zeigen nur ein geringes Interesse an Innovationsprodukten.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, die im Auftrag des Lebensmittelverbandes Deutschland mit Blick auf den „Tag der Lebensmittelvielfalt“ (31.7.) durchgeführt wurde. Laut der Erhebung sind 87 % der Teilnehmer mit dem Angebot an Lebensmitteln und ihren verschiedenen Verarbeitungsformen zufrieden.

Frische Lebensmittel erfreuen sich großer Beliebtheit und werden von 88 % der Befragten bevorzugt gekauft. Zudem greifen 73 % zu haltbar gemachten Produkten, wie tiefgekühltem Gemüse, während 30 % halbfertige Lebensmittel wie Backmischungen bevorzugen. Fertig zubereitete Lebensmittel, wie die klassische Tiefkühlpizza, finden bei 40 % der befragten Bundesbürger Anklang.

Gefragt nach den für sie relevanten Kaufkriterien gaben zwei Drittel an, auf den Preis zu achten. Das zweithäufigste genannte Kriterium war der Geschmack mit etwa 54 %, gefolgt von Regionalität mit 50 % und Saisonalität mit 36 %. Knapp ein Drittel der Befragten nannte Produktkennzeichnungen wie „Bio“ als Kaufkriterium.

„Klassische“ Ernährung weiterhin tonangebend

Laut dem Lebensmittelverband wächst der Markt für Fleisch- und Milchersatzprodukte zwar; die meisten Befragten gaben aber an, sich weiterhin klassisch zu ernähren. Lediglich 4,5 % der Umfrageteilnehmer erklärten, sie seien Vegetarier, während weitere 2,5 % sich als Veganer einstuften. Wachstumstreiber für die Ersatzprodukte sind dem Verband zufolge daher vor allem das knappe Drittel der Befragten, das sich „flexitarisch“ ernährt, also mit einem bewusst reduzierten Fleisch- und Wurstkonsum.

Äußerst skeptisch sind die Deutschen offenbar gegenüber innovativen Proteinalternativen eingestellt. Würstchen aus pflanzlichen Proteinen, Speiseinsekten, Fleisch aus dem 3-D Drucker oder Bioreaktor lehnen die große Mehrheit von 63 % ab. Lediglich 17 % der Befragten kann sich vorstellen, Tofu-Würstchen oder dergleichen zu probieren, während nur jeder Zehnte bereit wäre, Fleischprodukte aus dem Bioreaktor zu testen.

Speiseinsekten auf dem Teller würden 6 % probieren, während der Burger aus dem 3D-Drucker nur 1,3 % und damit fast gar keine Zustimmung findet. Das Fazit des Lebensmittelverbandes lautet denn auch, dass für derartige Innovationen noch mehr Aufklärungs- und Informationsarbeit notwendig sei, um sie erfolgreich am Markt zu etablieren.
AgE
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