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16.01.2013 | 11:36 | Artgerechte Tierhaltung 

Startschuss für neue Tierschutz-Kennzeichnung für Fleisch

Berlin - Supermarktkunden sollen besonderen Tierschutz bei der Fleischerzeugung künftig an einem neuen Zeichen erkennen können.

Fleisch
(c) proplanta
Erste Produkte mit dem Siegel des Deutschen Tierschutzbunds würden nun bei mehreren Handelsketten angeboten, hieß es am Dienstag aus dem Bundesagrarministerium in Berlin. Damit wurden Informationen der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstag) bestätigt.

Tiergerechte Haltung ist laut einer Umfrage das mit Abstand wichtigste Kriterium beim Kauf von Lebensmitteln. Die Kennzeichnung, die an diesem Mittwoch vorgestellt wird, soll zunächst für Schweine- und Hühnerfleisch starten. Die Entwicklung hat das Ministerium mit einer Million Euro gefördert.

«Das Bewusstsein der deutschen Verbraucher für Tierschutz steigt», erklärte Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU). Dass Lebensmittel aus besonders tiergerechter Haltung stammen, ist laut einer Umfrage für 89 Prozent der Deutschen «sehr wichtig» oder «wichtig». Es folgen regionale Herkunft (67 Prozent), Preis (66 Prozent) und Herkunft aus biologischem Anbau (61 Prozent), wie die Studie für das Ministerium ergab. Befragt wurden Anfang Januar 1.000 Menschen ab 18 Jahren.

Die neue Kennzeichnung soll zunächst für Fleisch und später auch für verarbeitete Produkte wie Wurst vergeben werden. Auf dem blauen Siegel mit einem oder zwei gelben Sternen steht «Für mehr Tierschutz». Vorgesehen sind zwei Stufen. Bewertet werden sollen dafür etwa Haltungsbedingungen wie der Platz für ein Masthuhn oder Mastschwein, Transportzeiten sowie Betäubungsmethoden. So sollen Tiere nach früheren Angaben in der Einstiegsstufe des Siegels etwa ein Drittel mehr Platz haben als gesetzlich vorgeschrieben.

Aigner hob hervor, dass das neue Siegel verlässliche Kriterien garantiere. «Das Label sorgt für mehr Transparenz und erleichtert den Verbrauchern die Auswahl.»

Die Ernährungsbranche begrüßte die Pläne, die im Dialog mit der Wirtschaft entwickelt worden seien. «Jetzt muss sich zeigen, ob die Verbraucher auch bereit sind, die höheren Marktpreise für diese Fleischprodukte zu tragen», erklärte der Verein «Die Lebensmittelwirtschaft». Nur wenn Kunden das Label akzeptierten, könne dieses Marktsegment dauerhaft bestehen und ausgeweitet werden. (dpa)
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