Etwa zwölf weitere Menschen erkrankten an den sogenannten Listerien. Diese Zahlen bestätigten am Dienstag das Gesundheitsministerium in Wien und das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Ein Zusammenhang zwischen den Todesfällen und dem Käse konnte erst jetzt hergestellt werden: «Ein Mitarbeiter der Österreichischen Agentur für Gesundheits- und Ernährungssicherheit (AGES) hat akribisch die Einkaufszettel der Erkrankten untersucht», sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Wien der Deutschen Presse- Agentur dpa.
Der Mann habe sich auf die Suche nach der Quelle gemacht, nachdem sich die Listerien-Erkrankungen im vergangenen Jahr auffällig gehäuft hatten und festgestellt wurde, dass vielen Infektionen derselbe Bakterientypus zugrunde lag. Die Nachforschungen gestalteten sich jedoch schwierig, vor allem wegen der langen Inkubationszeit. Im Januar konnte schließlich ein Sauermilchkäse des betroffenen oststeirischen Unternehmens «Prolactal» als Ursache für die Listeriose-Fälle ausgemacht werden.
Österreichischen Medienberichten zufolge hat das Unternehmen daraufhin sofort reagiert, die Vermarktung gestoppt und die Kunden gewarnt. Eine Sprecherin der Firma erklärte am Dienstag, man sei «grundsätzlich betroffen, auch wenn wir noch nicht die Bestätigung über einen Kausalzusammenhang haben». Insgesamt erkrankten im Vorjahr allein in Österreich 45 Menschen an Listerien, knapp ein Dutzend von ihnen hatten den im Steiermark- Käse gefundenen Bakterien-Typus, vier davon starben. Nach RKI-Angaben sind auch vier weitere Deutsche im Zusammenhang mit dem Fall erkrankt. Insgesamt haben jedes Jahr in Deutschland mehrere hundert Menschen eine Listeriose. Ihre Symptome ähneln zunächst denen einer Grippe. Vor allem bei immungeschwächten Menschen können die Bakterien eine Hirnhautentzündung verursachen und auch zum Tod führen. (dpa)
|
|