(c) proplanta Zwar wurden 2006 die gesetzlichen Höchstmengen nur bei 5 Prozent der untersuchten Proben überschritten, stellte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Jahresbericht am Freitag fest. Jedoch zeigten sich erneut Rückstände in Kleinkindernahrung, auch wenn sie im gesetzlichen Rahmen blieben und damit als unbedenklich eingestuft werden. «Bei 14 von insgesamt 17.535 untersuchten Proben konnte 2006 aufgrund deutlicher Überschreitungen ein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher nicht ausgeschlossen werden», räumt das Bundesamt ein. In diesen Fällen habe man die Überwachungsbehörden der Länder und die EU-Kommission über das europäische Schnellwarnsystem informiert.
Bei 94 Prozent solcher Proben der Säuglings- und Kleinkinder- Nahrung gab es keinerlei negative Befunde. Auch war die Pestizid- Belastung von Biolebensmitteln deutlich geringer als von «herkömmlicher Ware». Allgemeine Überschreitungen werden vom BVL auch damit erklärt, dass es über die zulässigen Höchstwerte noch immer keine einheitlichen Regelungen in der EU gibt.
Zu den Obst- und Gemüsearten mit den meisten Rückständen gehörten Rucola, frische Kräuter, Feldsalat, Bohnen mit Hülsen, Zucchini, Aubergine, Johannisbeere und Paprika. Rhabarber, Zwiebel, Reis, Spargel und Orangensaft waren hingegen zu 70 Prozent lupenrein. Die gesetzlichen Höchstmengen wurden hier in weniger als zwei Prozent der Proben überschritten. Deutliche Unterschiede gab es allerdings nach Herkunft der Ware. «So lagen die Höchstmengenüberschreitungen bei Paprika aus der Türkei deutlich über dem Durchschnitt, ebenso bei Erdbeeren aus Marokko, Rucola aus Italien und Feldsalat aus Deutschland», so das Bundesamt. «Auch Tafeltrauben aus der Türkei wiesen deutlich häufiger Überschreitungen der Höchstmengen auf als beispielsweise Ware aus Südafrika, Griechenland oder Deutschland.»
Die Gesamtbilanz der amtlichen - den Bundesländern unterstehenden - Lebensmittelüberwachung lautet: In rund 38 Prozent der untersuchten Lebensmittel-Proben wurden 2006 keine Pflanzenschutzmittel-Spuren nachgewiesen. Jedoch wurden in 57 Prozent der Fälle Rückstände «unterhalb der gesetzlichen Höchstmengen» festgestellt. (dpa)
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