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20.05.2021 | 02:45 | Konsumverhalten 

Was ist den Deutschen wichtig beim Lebensmittelkauf?

Berlin - Worauf achten Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf im Supermarkt? Und welche Angaben auf den Verpackungen sind besonders wichtig?

Verbraucherverhalten
Wenn es ums Essen geht, interessieren sich die meisten für guten Geschmack. Doch viele wollen bei Fleisch auch Informationen, wie die Tiere einmal gelebt haben. Kommt da noch was bis zur Bundestagswahl? (c) proplanta
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) stellt dazu am Mittwoch (11.30) in Berlin neue Umfragedaten vor. Der jährliche «Ernährungsreport» im Auftrag des Ministeriums beleuchtet Ess- und Einkaufsgewohnheiten der Bundesbürger. Befragt werden dazu vom Institut Forsa jeweils rund 1.000 Menschen ab 14 Jahren.

Im vergangenen Jahr zeigte sich in der Studie erneut, dass vielen Verbrauchern neben dem Geschmack auch eine regionale Herkunft von Lebensmitteln besonders wichtig ist. Bei den Informationen auf den Etiketten lagen Angaben zu einer «artgerechten Tierhaltung» und «fairen Produktionsbedingungen» vorn. An der Kasse kommt aber oft doch der Preiskampf mit Billigangeboten zum Tragen. Daher fordern Verbraucherschützer seit längerem auch klarere Kennzeichnungen.

Als Hilfe für den Kauf gesünderer Produkte kommt inzwischen das farbige Nährwertlogo Nutri-Score auf breiterer Front in die Läden. Einen Rechtsrahmen für die freiwillige Nutzung auf der Vorderseite der Packungen gibt es seit November 2020.

Das in Frankreich entwickelte System bedeutet so viel wie «Nährwert-Punktzahl» und bezieht neben Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Elemente wie Ballaststoffe, Eiweiß oder Anteile an Obst und Gemüse ein. Heraus kommt ein Gesamtwert, der in einer fünfstufigen Skala abgebildet wird: von «A» auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes «C» bis zum roten «E» für die ungünstigste.

Zur Tierhaltung haben große Supermarktketten 2019 eine einheitliche Kennzeichnung für Fleisch eingeführt. Das Logo mit der Aufschrift «Haltungsform» zeigt, welche Bedingungen Schlachttiere im Stall hatten - in vier Stufen beginnend mit Stufe 1 für den gesetzlichen Mindeststandard.

Inzwischen kennzeichnen die teilnehmenden Händler durchschnittlich rund 90 Prozent ihrer Gesamtware, wie es von den Initiatoren heißt. Bei Schwein kamen zuletzt rund 80 Prozent aus der Stufe 1, bei Rind 90 Prozent. Bei Geflügel dominiert demnach Stufe 2 - mit 98 Prozent bei Puten und 85 Prozent bei Hähnchen.

Für ein staatliches Tierwohlkennzeichen, das eine bessere Haltung oberhalb des gesetzlichen Standards anzeigen soll, hatte das Kabinett im Herbst 2019 einen Entwurf von Klöckner beschlossen. Seitdem steckt der Plan für ein freiwilliges Logo aber in der großen Koalition fest - und die Zeit bis zur Bundestagswahl Ende September wird knapp.
dpa
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