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11.01.2010 | 20:54 | Ernährung und Gesundheit 

Wie wirken sich trans-Fettsäuren auf unsere Gesundheit aus?

Liebefeld - Forscherinnen und Forscher in der Schweiz nehmen die Wirkungen von trans-Fettsäuren unter die Lupe.

Trans-Fettsäuren in Milchprodukten
(c) proplanta
Die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP führt in Zusammenarbeit mit dem Inselspital in Bern eine klinische Studie durch, welche die natürlichen trans-Fettsäuren in Milchprodukten mit den trans-Fettsäuren industrieller Herkunft vergleicht.

Die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP untersucht zusammen mit der Abteilung Kardiovaskuläre Prävention und Rehabilitation (KARE) des Inselspitals Bern, ob trans-Fettsäuren tierischer Herkunft einen anderen Effekt auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten haben als jene industriellen Ursprungs.


Unterschiedliche Quellen von trans-Fettsäuren

Es ist einerseits bekannt, dass bei der Fetthärtung trans-Fettsäuren entstehen können, welche das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöhen. Aus diesem Grund wird ihr Gehalt in Lebensmitteln in der Schweiz gesetzlich auf 2% des Gesamtfetts limitiert. Andererseits lassen Hinweise aus Beobachtungsstudien vermuten, dass sich die natürlicherweise in Milchprodukten vorkommenden trans-Fettsäuren nicht negativ auswirken. Diese Auswirkungen auf die Gesundheit abzuklären, ist sowohl für die Schweizer Landwirtschaft wie auch für die Konsumenten von großem Interesse.


Margarine industriellen Ursprungs und Alpbutter

Daher haben ALP und das Inselspital Bern beschlossen, eine klinische Studie durchzuführen. Rund 200 gesunde Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgen über sechs Wochen einer speziellen Diät. Sie werden in drei Gruppen eingeteilt: Die ersten zwei Gruppen ersetzen das Fett in der Nahrung mit Alpbutter oder Margarine. Die für die Studie speziell hergestellte Margarine enthält teilgehärtete pflanzliche Fette mit einem trans-Fettsäurengehalt, der demjenigen der Alpbutter entspricht. Die zwei Gruppen werden verglichen mit der dritten Gruppe, welche ebenfalls eine Margarine, aber eine ohne trans-Fettsäuren konsumiert.


Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten

Am Ende der Studie werden Veränderungen bei der Funktion der Blutgefäßwände und des Blutcholesterinspiegels gemessen. Diese beiden Faktoren geben Hinweise auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die für die Studie verantwortlichen Forscher erwarten, dass sich in den verschiedenen Gruppen unterschiedliche Effekte zeigen werden. Eine Gefahr für die Studienteilnehmer besteht nicht, da sich etwaige Veränderungen nach Absetzen der Diät wieder normalisieren werden.


Betreuung durch eine Ernährungsberaterin

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie werden von einer Ernährungsberaterin betreut und erhalten eine Kontrollliste, um ihren Lebensmittelkonsum während der Studie festzuhalten. Sie dürfen ihre Gewohnheiten, vor allem die körperliche Aktivität, nicht verändern.


Rolle des Stoffwechsels

Wissenschaftler von ALP werden außerdem die Wirkungen der trans-Fettsäuren auf den menschlichen Stoffwechsel untersuchen. Dafür wird die Gesamtmenge an Ribonukleinsäuren (Moleküle, welche genetische Informationen zur Produktion von Proteinen übertragen) und an Stoffwechselmetaboliten (chemische Substanzen, welche von Enzymen produziert werden und eine wichtige Rolle im Stoffwechsel spielen) analysiert. Es wird erwartet, dass sich dadurch Hinweise auf die Mechanismen ergeben, wie die trans-Fettsäuren, die Gesundheit beeinflussen. (alp)


Prof. Hugo Saner (rechts) überwacht im Inselspital Bern die Ultraschallmessung am Oberarm des Patienten. Damit werden die Auswirkungen von Transfettsäuren aus Kuhmilch oder Margarine auf die Blutgefässe untersucht. (Foto: Inselspital Bern)Bild vergrößern
Prof. Hugo Saner (rechts) überwacht im Inselspital Bern die Ultraschallmessung am Oberarm des Patienten. Damit werden die Auswirkungen von Transfettsäuren aus Kuhmilch oder Margarine auf die Blutgefässe untersucht. (Foto: Inselspital Bern)
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