Die Beamten zogen die gesamte Ernte eines Imkers aus dem Verkehr, wie das Institut für Hygiene und Umwelt am Mittwoch mitteilte. Menschen drohe durch den Honig keine Gesundheitsgefahr, hieß es beim Hygieneinstitut. Der Arzneimittelgehalt liege weit unter den Konzentrationen, die bei Therapien eingesetzt werden - etwa gegen entzündliche Hauterkrankungen. In seltenen Fällen könne es allerdings zu allergischen Reaktionen kommen.
Honig dürfe grundsätzlich keine Rückstände von Tierarzneimitteln enthalten, sagte eine Sprecherin des Instituts der dpa. «Es gilt die sogenannte Null-Toleranz.» Sobald minimale Rückstände im Labor nachweisbar seien, werde die Probe beanstandet. Die Polizei leitete ein Strafverfahren gegen den Bienenzüchter ein. In den Honigproben waren hohe Konzentrationen des Stoffes Sulfathiazol. Das Mittel wurde früher gegen die Faulbrut eingesetzt, einer Brutkrankheit von Honigbienen. Es ist schon seit Jahren verboten.
Das Verbraucherschutzamt sucht nun Bienenzüchter, die möglicherweise kontaminierte Bienenvölker bei dem Mann gekauft haben. «Honigproben von bereits ermittelten Imkern waren bisher zwar deutlich geringer belastet, aber immer noch zu beanstanden», sagte eine Sprecherin des Instituts. (dpa)