Bereits im vergangenen Jahr hatten heftige Stürme und eine rekordträchtige
Dürre Waldschäden in bislang unbekanntem Ausmaß im Freistaat hinterlassen und die Waldbäume erheblich geschwächt. Beste Bedingungen für eine massenhafte
Vermehrung von Schadinsekten und insbesondere von Borkenkäfern.
„Selbst bei einem durchschnittlichen
Witterungsverlauf erwarten wir in diesem Jahr erhebliche zusätzliche Waldschäden“, stellt Utz Hempfling, der kommissarische Geschäftsführer von Sachsenforst, klar.
„Sollten wir aber erneut hohe Temperaturen und langanhaltende Trockenheit im Frühjahr und Sommer erleben, werden die Schäden durch
Borkenkäfer noch erheblich ansteigen.“ Und Hempfling wird noch deutlicher: „Es droht das Absterben ganzer Waldbestände und damit der Verlust elementarer Waldfunktionen.“
Jetzt sind die 85.000
Waldbesitzer in Sachsen gefragt. Um eine weitere Ausbreitung der Borkenkäfer insbesondere in Fichtenbeständen zu verhindern, müssen befallene oder durch Schäden geschwächte Bäume dringend ausfindig gemacht und vor dem Frühjahr aus dem Wald entfernt werden.
Welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, und wo Hilfe gefunden werden kann, steht in einem Extrablatt der „Waldpost“, das Sachsenforst aktuell an Waldbesitzer in Sachsen versendet.
Die Waldbesitzer werden mit der Situation nicht alleine gelassen: Im engen Schulterschluss stehen die Forstbehörden, forstliche Zusammenschlüsse, Vereine, Verbände und Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite. Sachsenforst berät Waldbesitzer zur aktuellen Gefahrensituation sowie zu allen Fragen der
Waldbewirtschaftung persönlich, flächendeckend und kostenlos. Ansprechpartner, das Extrablatt der „Waldpost“ und alle notwendigen Informationen können im Internet auf dem Waldbesitzer-Portal unter www.sachsenforst.de abgerufen werden.
HintergrundStürme, Trockenheit und Schadinsekten haben in den Wäldern Sachsens im vergangenen Jahr Schäden in Millionenhöhe verursacht. Alleine über drei Millionen Kubikmeter Holz fielen den extremen Wetterereignissen zum Opfer.
Durch den Schneebruch sind nach ersten überschlägigen Schätzungen noch einmal mindestens 200.000 Kubikmeter Schadholz vor allem in den Mittelgebirgen hinzugekommen. Besonders ärgerlich: Der Schneebruch tritt verstreut über große Flächen auf, wodurch die notwendige Aufarbeitung der Schäden sehr aufwendig ist.
In den abgestorbenen oder geschwächten Bäumen finden Schadinsekten und insbesondere Borkenkäfer ideale Bindungen für eine massenhafte Vermehrung. Die
Käfer überwintern in unterschiedlichen Entwicklungsstadien unter der Rinde der Bäume oder auch im Waldboden.
Ab dem Frühjahr schwärmen die Käfer aus den Winterquartieren aus und befallen weitere Bäume. Die kleinen Käfer fressen direkt unter der Rinde der Bäume in lebensnotwendigen Versorgungsbahnen. Bei einer massenhaften Vermehrung können auch gesunde Waldbäume zum Absterben gebracht werden.