(c) proplanta «Wir beobachten massive Holzeinschläge, Fällungen wertvoller Altbäume, Kahlschläge, Bodenschäden und dies teilweise in streng geschützten Gebieten», sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger am Freitag in Berlin.
Der neue Waldreport 2016 der Umweltorganisation zeige teils «große Versäumnisse» beim Waldschutz. Das hänge damit zusammen, dass sich Holz wieder zu einem gefragten Rohstoff entwickelt habe.
In dem Report wurden je zehn positive und negative Fälle aus elf Bundesländern analysiert. «Massive Zerstörungen» wurden etwa im Naturschutzgebiet Pähler Schlucht (Bayern) beobachtet: Auf Teilflächen seien Anfang 2014 um 50 Prozent des Holzvorrates gefällt worden - darunter sehr alte, dicke Bäume, heißt es im Bericht.
Bei den Arbeiten seien massive Bodenschäden entstanden. In der Folge hätten Stürme zahlreiche weitere Bäume umgerissen. Noch ist den Angaben nach nicht entschieden, ob die Fällaktion sanktioniert wird.
Der BUND wertet den Fall zwar als «extrem», bezeichnet ihn aber als «symptomatisch für die teilweise sehr schlechte Zusammenarbeit» zwischen Forst- und Naturschutzbehörden in Bayern. Im Zusammenhang mit den Negativfällen bemängeln die Naturschützer laut Mitteilung, dass verbindliche ökologische Mindeststandards fehlten und eine Novelle des Bundeswaldgesetzes überfällig sei.
Gleichzeitig gebe es eine Reihe privater Waldbesitzer, die sich für mehr Naturschutz in ihren Wäldern engagierten. Das müsse stärker unterstützt werden.
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