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26.01.2012 | 19:33 | Holzwirtschaft 

Hunde sollen illegales Holz erschnüffeln

Berlin - Anlässlich des Weltzolltags am 26. Januar berichtet die Umweltschutzorganisation WWF von einem neuen Ansatz im Kampf gegen den weltweiten Tropenholzschmuggel.

Hund
Hunde haben eine feine Nase und können verschiedene Holzarten unterscheiden. (c) proplanta
Zukünftig könnten, so die Idee der Umweltschützer, Spürhunde im Frachtbereich an See- und Flughäfen nach illegalen Hölzern schnüffeln. Im Visier hat der WWF hierbei vor allem Schmuggler, die das begehrte und zugleich streng geschützte Amerikanische Mahagoni einführen wollen. Oftmals stammten die Hölzer ohne Einfuhrgenehmigung nämlich aus illegalen Waldrodungen und Raubbau in Mittel- und Südamerika, so der WWF. Derzeit läuft eine entsprechende Testphase bei dem australischen Hundetrainer Stephen Austin. In Dural (bei Sydney) durchlaufen die zwei Jahre alte Hündin Jarra und der acht Monate alte Welpe Willow (beide English Springer Spaniel) gerade ein ausgeklügeltes „Schulprogramm“. Erste Erfolge seien bereits zu erkennen, so der WWF.

„Hunde haben eine äußerst feine Nase. Sie nehmen selbst minimalste Duftnoten wahr“, erklärt Birgit Braun vom WWF Deutschland. Dabei genüge es jedoch nicht, wenn die Hunde Holz erschnüffeln könnten. Sie müssten die verschiedenen Holzarten zudem nur mit ihrer Nase differenzieren können. „Den beiden Hunden gelingt es bereits, den Geruch von Mahagoni von dem anderer Holzarten zu unterscheiden“, freut sich Braun. Dies sei wichtig, da die Schmuggler häufig zwischen die Paletten des nicht geschützten Afrikanischen Mahagonis, einzelne Exemplare des Amerikanischen Mahagonis versteckten. Rein Optisch könnten die beiden Holzarten kaum unterschieden werden.


Hintergrund Artenschutz-Spürhunde

Der Arten-Schmuggel ist nach Waffen und Drogen weltweit das lukrativste Schmuggelgeschäft und er bedroht das Überleben vieler gefährdeter Arten in freier Wildbahn. Nach Angaben von Interpol werden jährlich Tier- und Pflanzenarten im Wert von über 13 Milliarden Euro auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Auf Initiative des WWF sind daher seit einigen Jahren an deutschen Flughäfen Artenschutz-Spürhunde im Einsatz. Die tierischen Ermittler konnten bereits mehrere Kilogramm Kaviar, Nashorn, Elfenbein oder Teile von hoch bedrohten Meeresschildkröten erschnüffeln.


Hintergrund Mahagoni

Seit mehr als 450 Jahren ist Amerikanisches Mahagoni begehrt, anfangs vor allem für den Schiffsbau. Heute wird das Holz für die Ausstattung von Jachten, Booten, Kraftfahrzeugen, für Musikinstrumente, Intarsien und Täfelungen genutzt. Der internationale Handel mit Amerikanischem Mahagoni und die Übernutzung der Vorkommen haben in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes dazu geführt, dass die Art heute von der Weltnaturschutzunion IUCN als „gefährdet“ eingestuft wird. Allerdings darf Amerikanisches Mahagoni weiterhin unter strengen Auflagen und mit entsprechenden CITES-Papieren gehandelt werden. (wwf)
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