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10.09.2021 | 02:12 | Waldschäden 

MV-Wald hat sich nach Hitzesommern etwas stabilisiert

Ivenack - Der Wald in Mecklenburg-Vorpommern hat sich nach den hitze- und trockenheitsbedingten Schäden der letzten Jahren etwas erholt.

Waldschäden
Die Hitzesommer von 2018 bis 2020 hatten auch dem Wald in Mecklenburg-Vorpommern stark zugesetzt. Das ist 2021 anders. Durch mehr Niederschlag und schnelles Eingreifen beim Borkenkäferbefall hat sich die Lage gebessert - aber noch nicht genug. (c) proplanta
Das geht aus ersten Untersuchungen hervor, wie der Leiter der Landesforstanstalt MV, Manfred Baum, der Deutschen Prese-Agentur am Donnerstag sagte. «Der Zustand ist insgesamt aber noch nicht gut», sagte Baum am Rande der Auszeichnung der Ivenacker Eichen als «Wald der Jahre 2020 und 2021» durch den Bund Deutscher Forstleute (BDF).

Mecklenburg-Vorpommerns Wäldern gehe es im Vergleich zu südlicher gelegenen Bundesländern deutlich besser, weil es dort seit 2018 noch viel trockener war. Die Erhebung des Waldzustandes sei aber noch nicht abgeschlossen.

Durch schnelles Abholzen von Nadelbäumen, die vom Borkenkäfer befallen waren, habe die Forstwirtschaft eine massenhafte Borkenkäferplage verhindert. Damit bekämen auch Fichten wieder bessere Chancen, mehr Harz zu bilden, und den Baumschädling selbst abzuwehren, sagte Baum. Anderen Bäumen wie den Buchen habe vor allem der Regen genutzt, der in einigen Regionen reichlich herunterkam.

Inzwischen hätten sich auch die Preise für Rohholz wieder erholt.«Diese sind auf dem Niveau, wie vor der Holzkrise.» Damit könne die Landesforst ihre Bestände auch verkaufen.

In Ivenack erhielt das Forstamt Stavenhagen bei einem festlichen Akt die Ehrung «Waldgebiet der Jahre 2020 und 2021» vom Bund Deutscher Forstleute (BDF). Mit der Ehrung wird seit 2021 in jedem Jahr die Bedeutung der Wälder wieder hervorgehoben, sagte der BDF-Bundesvorsitzende Ulrich Dohle.

Von den Parteien in Deutschland forderte Dohle, dass nach der Wahl ein «Bundesamt für den Wald» eingerichtet wird. Wie wichtig die Wälder in Deutschland sind, habe sich in der Corona-Krise gezeigt. «Die Sehnsucht der Deutschen nach Natur und Wald ist groß», sagte Dohle.

Die Ivenacker Eichen, deren älteste Bäume zwischen 800 und 1.050 Jahre alt sind, haben die Hitzejahre Experten zufolge auch gut überstanden. Sie gehören zu einem 75 Hektar großen Tiergarten, in dem Damwild, Mufflons und Wildpferde gehalten werden und Besucher einen Baumwipfelpfad nutzen können.
dpa/mv
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