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16.04.2016 | 13:42 | Jagdgesetz-Novelle 
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Thüringen: Jäger halten neues Jagdgesetz für überflüssig

Walldorf - Thüringens Jäger halten die von der Landesregierung angestoßene Änderung des Jagdgesetzes für überflüssig.

Jagdgesetz-Novelle in Thüringen
Es soll über Änderungen im Thüringer Jagdgesetz diskutiert werden. Aber schon vor Beginn der Gespräche gibt es Streit: Naturschützer sehen Nachbesserungsbedarf, die Jäger nicht. (c) proplanta
«Das Gesetz hat sich seit 25 Jahren bewährt und wurde regelmäßig angepasst», sagte der Präsident des Landesjagdverbandes, Steffen Liebig, der Deutschen Presse-Agentur. Durch eine Änderung drohten Einschnitte in die Eigentumsrechte der Waldbesitzer und negative Auswirkungen auf den Artenschutz.

So sei etwa zu befürchten, dass Waldbesitzer künftig häufiger als bisher auf Schäden durch Verbiss sitzen blieben, wenn die Jagd stärker dem Naturschutz unterstellt werde. Zudem drohten Gefahren für den Artenschutz. «Das Nichtbejagen der einen Art kann andere gefährden», erklärte Liebig. Demnach könnte sich zum Beispiel durch ein Verbot der Fallenjagd die Zahl der Füchse weiter erhöhen. Die stärkere Verbreitung der Fuchsräude - eine ansteckende Krankheit - träfe dann auch geschützte Arten wie den Luchs.

«Wir werden uns der kontinuierlichen Anpassung an gesellschaftliche Prozesse nicht entziehen, die Diskussion muss aber auf fachlicher Basis erfolgen, nicht auf Ideologien», unterstrich der Präsident. Dass überhaupt eine Änderung diskutiert werde, liege vor allem an Wahlversprechen der rot-rot-grünen Landesregierung, weniger an fachlichen Gründen.

Besonders enttäuschend sei das Vorgehen des Naturschutzverbandes Nabu, kritisierte Liebig. Der Verband hatte unter anderem die Streichung bestimmter Tierarten aus der Liste der jagdbaren Arten gefordert. «Dass der Nabu nun schon öffentlichen Druck ausübt, bevor der Diskussionsprozess begonnen hat, ist nicht vertrauenerweckend.» Dadurch sei die Verständigung zwischen den Teilnehmern bereits im Ansatz torpediert worden.

Ähnlich wie der Nabu argumentierten die Naturschützer vom BUND. Eine Jagd nur um des Jagens willen dürfe es nicht geben, hieß es. Durch Maßnahmen wie die Winterfütterung würden die Populationen von Reh- und Rotwild zudem künstlich hochgehalten und die Probleme verstärkt.

Die Mitglieder des Landesjagdverbandes kommen an diesem Samstag in Walldorf (Kreis Schmalkalden-Meiningen) zum Landesjägertag zusammen.
dpa/th
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Kommentare 
andersdenkend schrieb am 18.04.2016 06:34 Uhrzustimmen(216) widersprechen(204)
Nur die "ewig gestrigen" verweigern sich einer Reform Und Jäger gehörten schon immer dazu
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